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In letzter Zeit haben esoterische Praktiken immer mehr Aufwind bekommen. Mysteriöse Vorfälle werden behandelt, als wären sie tatsächlich geschehen, obwohl niemand sie begründen kann. Täglich lesen unzählige Menschen jeden Morgen ihr Horoskop und richten danach ihren Tagesablauf aus. Mit Tarotkarten und Orakeln suchen die Menschen in einer unbegreiflichen und sich immer schneller drehenden Welt nach Halt und Orientierung. Auch in Ginjis Schule greifen Okkultismus und Aberglaube um sich. Es gibt nichts, was ihm mehr zuwider wäre.
Dabei ist er selbst nicht gegen mysteriöse Vorfälle gefeit. Immer öfter erscheint ihm nachts sein toter Bruder im Traum. Es ist schon einige Zeit her, dass er sich das Leben genommen hat. Damals gab es einen schrecklichen Unfall, an dem auch Ginjis Bruder beteiligt gewesen sein soll. Ein kleines Mädchen fiel auf die Gleise und starb. Angeblich wurde daraufhin Ginjis Bruder verflucht, so dass er diesen schrecklichen Tod erleiden musste. Deswegen kann Ginji seither das Gerede von Okkultismus nicht mehr hören. Selbst dem Geist des Toten, den er jeden Abend von der Decke hängen sieht, leugnet er die Existenz ab.
Doch dann tritt Ageha in sein Leben und wirft es durcheinander. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wäre diese kleine Grundschülerin lediglich ein klein wenig verrückt und würde sich an Ginji heranmachen. Doch in Wahrheit braucht Ageha die Hilfe von Ginji, um Geld zu verdienen. Ginji, der nicht einmal an die Dinge glaubt, die ihm direkt vor Augen stehen, ist der einzige Mensch, der die Projektionen von Ageha zerstören kann. Ageha, der unter seiner lieben Mädchenkleidung eigentlich ein Junge ist, verdient nämlich sein Geld damit, Geister auszutreiben. Er erschafft Bilder, die Geister darstellen. Und Ginjis Aufgabe soll es sein, diese Bilder zu zerstören und somit den Geist "auszutreiben". Doch Ginji ist zu stur, um sich sofort auf einen solchen Humbug einzulassen und Ageha muss sich eine Menge Tricks einfallen lassen, um ihn herum zu bekommen.
Butterfly ist ein Manga, der sehr viel mit den Themen Tod und Geistern spielt. Ginji ist ein sehr ausgearbeiteter sturer Charakter, der ständig die Lasten seiner Vergangenheit mit sich herumschleppt. Lieber verdrängt er das Geschehen, statt herauszufinden, was tatsächlich damals passiert ist. Nachi, die damals mit ihm auf der Schule gewesen ist, könnte ihm die Antworten liefern. Stattdessen belästigt ihn nun Ageha, der ein sehr undurchsichtiger Charakter ist. Äußerlich kleidet er sich wie ein Mädchen und tritt auch so auf, während er harmlose Geister beschwört und damit gutgläubigen Leuten Geld abknöpft.
Doch obwohl der tragische Tod von Ginjis Bruder stets im Raum schwebt, gibt es auch genug lustige Episoden. Aus Jux erschafft Ageha Nezupop, eine Figur eines Videospiels, die sogar Kampfbefehle entgegen nimmt und Sterne auf Ginji schleudert, ehe er sie zerstören kann. Der Manga ist sehr schön gezeichnet und stellt klar die wichtigsten Ereignisse heraus. Trotz der auftauchenden Erinnerungsfetzen und Träume verliert man als Leser niemals den Überblick. Es bleibt abzuwarten, ob im nächsten Teil erklärt wird, was damals auf den Gleisen wirklich passierte.
Auch die Fähigkeiten von Ageha sind sehr mysteriös, zumal angedeutet wird, dass auch Ginji hellseherische Begabungen hat. Man darf gespannt sein.