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Nachdem die Halbdämonin Shay den Hexen entkommen ist und dabei mitgeholfen hat den Zirkel zu zerschlagen, kehrt sie, gezwungen durch einen Fluch, erneut zu ihrem Sklavenmeister Evor zurück, der nur zu begierig ist, den letzten lebenden Shalott-Dämon wieder an den Mann zu bringen. Umso überraschter ist Shay, als sie feststellt, wer ihr neuer Besitzer ist: niemand anders als Viper, Oberhaupt eines Vampirclans - und nicht zu vergessen ein Vampir, dem Shay das Leben gerettet hat. Doch Shay ist sich sicher, dass Vipers Motive wohl kaum edler Gesinnung sein können, denn Shalott-Blut hat eine heilende Wirkung und ist wohl das stärkste Aphrodisiakum, das ein Vampir je kennenlernen dürfte. Doch schon auf der Auktion wird klar, dass nicht nur Viper Interesse an Shay hat, ein Magier versucht mit Gewalt, Shay in seinen Besitz zu bringen, allerdings erfolglos.
Vipers Motive sind derweil andere, als Shay vermutet, und dass jemand hinter ihr her ist, beunruhigt ihn ganz persönlich. So setzt er alles daran, dahinterzukommen, wer es auf Shay abgsehen hat.
"Der Kuss des Blutes" ist Alexandra Ivys alias Deborah Raleighs zweiter Band in der Reihe "Guardians of Eternity". Nachdem Vampir Dante gemeinsam mit der Menschenfigur Abby im Fokus von "Der Nacht ergeben", dem ersten Band dieser Reihe, stand, liegt das Augenmerk in "Der Kuss des Blutes" auf zwei anderen Figuren, die schon im ersten Band eine Rolle spielten - Shalott-Dämon Shay und der Vampir Viper haben in diesem Buch das Sagen. Sowohl Shay als auch Viper erweisen sich zu Anfang als eher undurchschaubare Charaktere, denn beide sind von so einigen Geheimnissen umgeben. Im Laufe des Buches wird dem Leser aber zumindest auf einiges eine Antwort geboten, auch wenn diese Antworten sich hauptsächlich auf Shay beziehen, die in diesem Buch klar den Fokus der Handlung genießt. Was an dieser Hauptfigurenwahl ziemlich schnell klar wird: Wesen mit einer halb und halb Natur sind "in" - ob nun Mensch-Dämon, Mensch-Elfe, Vampir-Magier, alle möglichen Spezies schießen seit neustem aus den Federn der Autoren wie Pilze aus dem Boden. Doch eines haben sie alle gemein, sie haben es nicht leicht, denn sie gehören nirgends wirklich hin, sie alle suchen oder kämpfen um ihren Platz in ihrer Welt und "Der Kuss des Blutes" bildet dabei keine Ausnahme. Aber was wäre eine Hauptfigur allein, an dieser Stelle sollte man vor allem Levet, den etwas anderen Gargyle, erwähnen, der in diesem eher blutigen und kampflastigen Buch für den ein oder anderen Schmunzler sorgt.
Ansonsten läuft das Buch nach einem bewährten Schema ab - Mann trifft Frau, Frau hat einen unsichtbaren Feind und gemeinsam stellen sie sich dem Bösen. Alexandra Ivy sorgt dabei dafür, dass weder dem Leser noch den Figuren selber langweilig wird, denn ständig stürmen neue Angriffe oder Gefahren auf sie ein, die die Figuren und den Leser im Atem halten. Bei den dabei auszutragenden Kämpfen ist Alexandra Ivy nicht allzu zimperlich, lässt aber blutige Details aus, so dass auch Leser, die eher an dem zweiten Handlungsstrang der Romanze interessiert sind, hier nicht sofort das Fürchten gelehrt werden.
Etwas wirklich Neues wird der Leser in "Der Kuss des Blutes" vermissen, aber die Story ist solide erzählt und auch für Quereinsteiger in die actiongeladene Fantasy-Romanze geeignet.