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"Leichengift" ist nach „Todesqual“ der zweite Thriller der Reihe um Detective Lena Gamble von der Mordkommission in Los Angeles, den der ehemalige Drehbuchautor, Produzent und Filmregisseur Robert Ellis geschrieben hat. Lena Gamble, die nach ihrer erfolgreichen Ermittlung in den sogenannten „Romeo-Morden“ einiges an Aufmerksamkeit genossen hat, besitzt allerdings einen schweren Stand beim Polizeichef, den er ihr mit der Übertragung eines aussichtslosen Falls mehr als deutlich macht.
Es ist zwölf Tage vor Weihnachten, als ein obdachloser Jugendlicher in einem Müllcontainer unweit des Hollywood Boulevards anstatt der erhofften Nahrung mehrere Müllsäcke mit Leichenteilen vorfindet. Bei der sofort vorgenommenen Obduktion stellt sich heraus, dass die unbekannte Tote von einem erfahrenden Chirurgen fachmännisch auseinandergenommen wurde. Ein Fakt, der gleichzeitig erschreckt, aber auch eine erste Spur zur Ergreifung des Täters darstellt. Lena Gamble, allein mit dem Fall der unbekannten Toten beauftragt, setzt alles daran, um so schnell wie möglich dem Mörder auf die Spur zu kommen. Doch nicht nur die Presse ist ihr stets auf den Fersen, auch der Handlanger des Polizeichefs kreuzt ständig ihren Weg und lässt keine Möglichkeit aus, um sie zu brüskieren. Seine Methoden gehen sogar so weit, dass er sie in ihrem eigenen Haus abhören lässt, um an brisante Informationen zu gelangen. Währenddessen beginnt ein unbekannter Mann das Konto der Toten abzuräumen, welcher allerdings nichts mit dem Millionärssohn gemein hat, der mit der jungen Frau am Abend ihres Todes in einem einschlägigen Lokal gesichtet wurde. Nach und nach verdichten sich die Indizien und kurz bevor Lena glaubt, den Mörder enttarnt zu haben, wendet sich das Blatt und offenbart ungeheuerliche Machenschaften, die weitreichender sind, als es sich Lena jemals vorstellen konnte.
Unvorstellbar grausam beginnt Robert Ellis seinen Thriller, in welchem er die überaus hart arbeitende Ermittlerin Lena Gamble ins Rampenlicht seiner Geschehnisse stellt, ohne dabei viel aus ihrem eigentlichen Leben zu verraten. Allerdings, wenn man es genau bedenkt, hat diese auch kaum Zeit, ein solches zu führen. Stets ist sie unterwegs, um einen Mörder dingfest zu machen, der nicht nur ein Opfer auf seiner Liste zu stehen hat. Zu viele sind es, bis sich ein Motiv offenbart, das weitreichende Kreise zieht und mit allen Mitteln verwirklicht wird. Identitätsdiebstahl, Raub und Mord sind nur einige der Verbrechen, die in diesem Thriller eine Rolle spielen. Tief in die Kiste der Möglichkeiten hat Robert Ellis gegriffen, um seinen Plot spannend erscheinen zu lassen und hat damit nicht enttäuscht. Gut erdacht und unheimlich wendungsreich präsentiert sich die Geschichte dem Leser und lässt ihn kaum zu Atem kommen. Mit einem Schreibstil, der fesselt, Kapiteln, die angenehm kurz gehalten sind, und Erzählsträngen, denen man gut folgen kann, entwickelt sich eine Handlung, die rasant von statten geht. Ein Tempo, bei dem die Figuren der Ermittler zwar recht farblos zurück bleiben, das Leben der Opfer allerdings umso mehr Beachtung findet.
Fazit:
„Leichengift“ ist ein Thriller, der sich unheimlich rasant und voller Spannung dem Leser präsentiert, allerdings nicht für zartbesaitete Gemüter geeignet ist.