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Insgesamt sind über siebzig Prozent der Erdoberfläche von Wasser bedeckt: ein riesiges, miteinander vernetztes Gebiet von Meeren, das die Heimat unzähliger Fischarten ist und auch heute noch Geheimnisse birgt. Diese Fülle der Natur ist es auch, die viele Menschen lockt, ihr eigentliches Terrain zu verlassen und als Taucher die Gegend unter Wasser zu erkunden. Mithilfe von "Endless Ocean 2" gelingt dies auch ganz bequem vom Sofa aus.
Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Tauchers, der Arbeit bei einem Tauchunternehmen annimmt, das aus einem passionierten, aber nun verhindertem Senior und seiner Enkelin Oceane besteht, die beide ihr Geld durch Tauchführungen verdienen. Aus diesem Grund erhält man durch gut kartographierte Gebiete und entdeckte Sehenswürdigkeiten Geld. Doch der eigentliche Grund der eigenen Reise ist die Suche nach dem "Lied der Drachen", und es scheint, als wäre Oceanes ererbtes Schmuckstück der Schlüssel dazu.
So gilt es dann, den Ursprung des Schmuckstücks, dem später noch weitere folgen werden, herauszufinden und zu entziffern, was die eingravierten Sprüche bedeuten könnten. Auf dieser Suche bereist man die Meere der Welt und begegnet dort bezaubernden Unterwasserwelten, faszinierenden verborgenen Schätzen, aber auch gefährlichen Tieren. Dies zu entdecken und zu erleben ist die eigentliche Faszination des Spiels, denn auch nach der Lüftung der Geheimnisse um das "Lied der Drachen" gibt es noch viel zu tun.
Auf den ersten Blick sieht "Endless Ocean 2" nicht wie ein packendes Spiel aus, das den Spieler stundenlang vor der Konsole fesseln könnte. Und wahrlich, die Geschichte des Spiels selbst gibt nicht besonders viel her. Die einzelnen Dialoge (leider unvertont) zwischen den Figuren sind anfangs recht langatmig und auch die einzelnen Quests, um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen, sind simpel und lassen sich fix bewältigen. Viel interessanter sind allerdings die unzähligen Nebenquests, die den Spieler in die Tiefen der Meere führen. Hier gilt es, so viele Tierarten wie möglich zu entdecken, die Tauchgebiete lückenlos zu erforschen und vielleicht sogar seltene Schätze zu finden, mit denen man sich bessere Tauchausrüstung kaufen kann. Von diesem Geld lassen sich auch Pflanzen kaufen, mit denen man das eigene Riff neben der Heimatinsel ausstatten kann. Ist dort eine reiche Flora vorhanden, tummeln sich dort bald viele unterschiedliche Meeresbewohner. Auf der Insel selbst kann man auch das eigene Aquarium mit Fischen ausstatten und sie auf dem Trockenen bewundern. Am Strand gibt es die Möglichkeit, Kontakt zum Tierpartner aufzunehmen. Anfangs besitzt man einen einzigen Delfin, dem man Tricks beibringen kann. Mit genug Training erhält man von anderen Inselbewohnern Tipps, wo es die Möglichkeit gibt, weitere zähmbare Tiere zu finden.
Doch der Hauptteil und die Besonderheit des Spiels liegt einzig und allein bei den Tauchgängen. Sobald die Spielfigur unter Wasser ist, wird man durch die besonders natürliche und imposante Grafik beeindruckt und verzaubert. Im Hintergrund spielt leise Musik, die den Charakter des jeweiligen Tauchgebiets unterstreicht. Mit der normalen Fernbedienung steuert man ganz intuitiv den Charakter. Begegnet man Fischen, kann man diese näher betrachten und erhält so detaillierte Informationen zur Fischart. Auch Kleinstlebewesen lassen sich im Zoom erkennen und manchmal findet man dabei auch seltene Münzen, die man verkaufen kann. Doch im Meer gibt es auch gefährliche Arten wie Haie, die der Spieler bald mit dem erworbenen Pulsar beruhigen kann. Begegnungen der brisanten Art reduzieren allerdings stets nur den Sauerstoffvorrat, so dass man schneller auftauchen muss, wenn man doch einmal angegriffen wurde. Jedes der freispielbaren Gebiete hat seinen ganz eigenen Charakter und seine individuellen Tierarten. Da manche Fische lediglich zu bestimmten Tageszeiten unterwegs sind, lohnt es sich, zu unterschiedlichen Zeiten zu tauchen und wenn man Glück hat, stößt man dabei vielleicht auf eine ganz seltene Spezies. Wer nicht gerne alleine tauchen geht, kann einen Freund einladen und mit ihm über die Wi-Fi-Connection die Faszination des Meeres erleben.
Wer auf Ballerspiele und Action steht, der braucht das Spiel gar nicht aus dem Regal nehmen, denn sein Potential wäre an solche Spieler verschwendet. Für "Endless Ocean 2" braucht man genug Zeit und Muße, sich ganz auf eine Spielwelt einzulassen, dann kann sie auch verzaubern. Auch wenn der Einstieg durch das in die Geschichte eingeflochtene Tutorial etwas zäh ist, fühlt man sich sofort gefesselt von der wunderbar animierten Unterwasserwelt. Bei den einzelnen Aufgaben gibt es meist keinen Zeitdruck, also kann man in Ruhe alles betrachten, die Gegend erkunden und den Fischen zusehen. Ganz in Ruhe erforscht man Fischarten und lässt die Atmosphäre auf sich wirken, nur um dann festzustellen, dass man schon viele Stunden vor dem Fernseher gesessen hat. Hier vergeht die Zeit wirklich wie im Flug, denn dank der vielen kleinen Tätigkeiten sind die Spielmöglichkeiten sehr abwechslungsreich. Forscher entdecken die Gebiete vollständig und katalogisieren die Fischarten, während Ästheten einfach die wunderbaren Bilder genießen und versuchen, schöne Schnappschüsse mit der Kamera einzufangen. Wer seine Tierliebe ausspielen will, kann dies tun, indem er verletzte Fische heilt, sie mit dem eigens gestalteten Riff anlockt und den Tierpartnern neue Tricks beibringt. Es gibt immer noch etwas Neues zu entdecken, da die Programmierer viele kleine Gimmicks eingebaut haben, die man nur durch intensives Spiel und Nachforschen finden kann.
Ein zauberhaftes Spiel, beruhigend, entspannend und faszinierend, das besonders die Menschen anzieht, die mit den normalen Spielen nicht viel anfangen können. Eine kleine Perle der Ruhe in einem Meer aus Action!