Gesamt |
|
Aufmachung | |
Brutalität | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Das zweite Jahr in Rowan, der Schule für Magier, beginnt und Max hat alle Hände voll zu tun. Astaroth, der mächtige Dämon, ist zurück. In seinem Versuch, die Herrschaft über die Welt an sich zu reißen, kennt er keine Gnade und setzt sein ganzes Können ein. Kriege brechen aus, Regierungen werden gestürzt und allerorts herrscht Chaos. Zudem erscheint der Orden der Wicca und fordert ein altes Versprechen ein: David Menlo soll ihnen übergeben werden. Im Gegenzug halten die Hexen weiterhin alle Informationen zum Buch Toth geheim, das der zurückgekehrte Dämon in seine Hände bekommen möchte. In ihm stehen die wahren Namen aller Dinge. Das Buch verleiht Macht über jeden Gegenstand und jede Person. Max und David fliehen und versuchen, das Buch auf eigene Faust zu finden. Ihre Suche führt sie in verschiedene Länder und konfrontiert sie mit Chaos und Tod. Doch auch Astaroth bleibt nicht untätig. Er ist ihnen dicht auf den Fersen und der Ring um Rowan zieht sich enger. Max kann das Buch zwar an sich bringen und dabei auch das Geheimnis seiner Herkunft lösen, doch dem darauffolgenden Sturm auf die Schule ist er nicht gewachsen. Die Verteidiger fallen und Schüler wie Lehrer werden zu Gejagten. Da macht Astaroth ein Angebot: Er lässt die Überlebenden unbehelligt und Rowan darf weiterexistieren, wenn er selbst das Buch Toth erhält. Damit steht nur noch eine Entscheidung zwischen Astaroth und der Herrschaft über die Welt.
Die Abenteuer um Max McDaniels und seinen Kampf gegen Astaroth gehen weiter. Und das mit einer enormen Geschwindigkeit. Der zweite Band der Reihe legt ordentlich an Tempo zu und rüttelt an dem bisher etablierten Universum. Glaubt der Leser, alleine durch den Titel der Buchreihe, dass in jedem Band ein Schuljahr des Protagonisten behandelt wird, sieht er sich schnell eines besseren belehrt. Die Ereignisse um Astaroth haben Auswirkungen auf die Welt und Max erlebt den Hauptteil des Abenteuers außerhalb der Schule. Astaroth selbst bleibt auch nicht im Hintergrund, sondern taucht mehrfach auf und hinterlässt nach jedem Erscheinen einen bleibenden Eindruck. So auch in jener Szene, als er David die Hand abbeißt. Ein grausiger Moment.
Im Verlauf der Handlung kommt es zu mehreren Kämpfen, die tote Mitstreiter, Verwüstung und eine Veränderung im Status quo hinterlassen. Das Geschehen ist, nach einem langsamen Beginn, mitreißend und spannend aufgebaut. Jedem der Protagonisten wird Zeit eingeräumt und besonders das Erwachsenwerden von David Menlo und Max McDaniels, die meist im Zentrum der Ereignisse stehen, wird deutlich und plausibel beschrieben. Beide wachsen an ihren Herausforderungen. Eine Entwicklung, die den Autor bald vor Probleme stellen dürfte. So erleidet David, der über das größte Potenzial an alter Macht unter den Schülern verfügt, eine inflationäre Anzahl an Verletzungen, die ihn jeweils für einige Zeit außer Gefecht setzen. So kann er den Gegnern nichts mehr entgegensetzen.
Doch das ist nicht das einzige Problem, an dem das Buch krankt. Neben den Protagonisten bleiben alle anderen Schüler farblos und blass und haben kaum Bedeutung. Zudem ist der diesjährige Verräter mehr als leicht zu durchschauen und bereits mit dem ersten Auftauchen ist klar, dass das Spiel mit dem Feuer nicht gut gehen kann. Hier wartet der Leser lediglich auf den Zeitpunkt, an dem Henry H. Neff dies auch die Protagonisten wissen lässt. Ist es dann soweit, bietet es kaum noch Überraschung.
Fazit:
Ein mitreißendes, spannendes Buch, das sich völlig unerwartet entwickelt. Henry H. Neff lässt eine Vielzahl von interessanten und kreativen Ideen einfließen und erweitert den Kosmos um die Handlungsträger stetig. Abgesehen von einigen kleineren Schwächen ist dem Autor hier ein ausgezeichneter zweiter Band gelungen, der Lust auf die Fortsetzung macht.