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Sherlock Holmes und sein Freund und Assistent Dr. Watson wollen eigentlich ein paar erholsame Tage an der Küste von Sussex verleben, doch unter mysteriösen Umständen verstirbt dort ein junger Lehrer: Völlig aufgelöst, panisch und außer Atem rennt der Lehrer den beiden Detektiven entgegen und bricht tot zusammen. Der Rücken des Opfers ist übersäht mit Peitschenhieben und das Einzige, was das Opfer noch sagen kann, ist "Löwenmähne".
Schnell schließt sich der Kreis um die Verdächtigen. Eine heiße Liebe ohne den Segen des Vaters, ein aufpassender Bruder und ein enttäuschter Nebenbuhler sind mögliche Täter, doch dann gibt es noch ein zweites und ein drittes Opfer. Können Holmes und Watson auch diesen Fall lösen?
"Die Löwenmähne" bietet auf einer Spielzeit von etwas über eine Stunde gute Unterhaltung, auch wenn die meisten Hörer den Fall wesentlich früher als der Meisterdetektiv gelöst haben werden.
Sieht man davon ab, dass die Autorin Daniela Wakonigg die Vorlage von Doyle komplett umschrieb und dieses Abenteuer aus Holmes' Ruhestand wieder in seine aktive Zeit verlegte, wird dem Hörer ein guter und spannender Fall geboten, welcher nach und nach immer mehr Fragen aufwirft, bevor Holmes sich und den Hörer endlich erlöst. Durch die Umschreibung bleibt alles im bewährten Maritim-Stil gehalten. Holmes und Watson, welcher im Original gar nicht anwesend ist, bieten Hörspielspaß und agieren in den bekannten Verhaltensmustern. Watson bleibt oberflächlich und schießt sich auf einen Verdächtigen ein, während Holmes zuerst ratlos ist und dann die Lösung präsentiert. Allerdings ist die Lösung dieses Falls wirklich sehr einfach, geübte Hörer haben sie nach wenigen Minuten, trotzdem liegt eine ansprechende Umsetzung vor.
Die Sprecherleistungen sind wie immer sehr ordentlich. Christian Rode und Peter Groeger erhalten dabei Unterstützung von Karin Eckhold, Fritz von Hardenberg, Andreas von der Meden, Melanie Fouché, Michael Iwannek, Eckart Dux, Kai-Henrik Möller, Stephan Schwartz und Norbert Gastell. Besonders Norbert Gastell, vielen deutschen Serienfreunden als Synchronstimme von Homer Simpson bekannt, bringt sich hervorragend in den Kriminalfall ein. Musik und Effekte passen zum Inhalt.
Die Covergestaltung und auch das Booklet sind erneut nur sehr mäßig. Der abgebildete Tote ist nicht wirklich aussagekräftig und das Innenleben weist mal wieder nur die alten Folgen (wie üblich zweimal ... ) und eine lose Logosammlung weiterer Serien auf.
Insgesamt bietet "Die Löwenmähne" gute Unterhaltung, auch wenn der Fall schnell zu durchschauen ist. Kurzweilige Umsetzung eines Kriminalfalls in guter Sherlock Holmes-Manier!