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Mit knapper Not entkommt der kleine Kotaro dem Überfall auf das Kloster, in das er nach dem Tod seiner Eltern gebracht wurde. Auf der Flucht begegnet er zufällig einem Ronin, der ziellos durch die Lande reist. Der schweigsame Mann zeigt wenig Neigung, dem Kind zu helfen. Unvermittelt greifen chinesische Söldner Kotaro an und versuchen, ihn zu entführen. Ihr Anführer ist ein überaus grausamer Kämpfer, der auch den Fremden töten will. Der wehrt sich widerwillig, zieht jedoch nicht sein Schwert. Das er dennoch alle Gegner tötet, grenzt an ein Wunder.
Kotaro versucht, den Namenlosen dazu zu überreden, ihn zu einem Kloster zu eskortieren. Nach anfänglichem Zögern willigt der Fremde ein, im Austausch für einen Gegenstand im Besitz des Jungen, der von großem Wert zu sein scheint. Sie ahnen nicht, dass der chinesische Kaiser selbst seine treuesten Truppen nach Japan geschickt hat, um dort einen gewaltigen Holzaltar zu errichten. In der nächsten Vollmondnacht soll mit dem Blut des Kindes ein heiliges Ritual auszuführen, dass dem Kaiser die Unsterblichkeit bringen soll. Garant für das Gelingen dieses Plans ist ein blonder, blauäugiger Schwertkämpfer in seinen Diensten. Er vermag gegen Dutzende Gegner zu bestehen und scheint ebenso verrückt wie unbesiegbar zu sein.
2007 produziert und in den USA ebenso erfolgreich wie im Ursprungsland Japan, findet "Sword of the Stranger" in Deutschland seine Fans über den DVD- und Blu Ray-Markt. Vor allem letztere Ausgabe glänzt mit sehr scharfem, farbgetreuen Bildern, einer grandiosen, kräftigen und an den "Herr der Ringe-Soundtrack" erinnernden Musik, exquisiten Extras und sehr guter Synchronisation.
Zwar schränkt die FSK16-Freigabe ein wenig den Verkauf ein, doch fließt so viel Blut und werden dermaßen häufig Körperteile abgeschnitten und -geschlagen, dass es angebracht scheint, den Film nicht Kindern unter sechzehn zu zeigen. Auch die rasante, die Grausamkeit der Handlung betonende Choreografie der häufigen Kämpfe legt diese Einstufung nahe.
Und doch ist "Sword of the Stranger" kein eindimensionaler Action-Anime. Dafür ist die Story zu vielschichtig, die Charaktere zu fein ausgearbeitet, die Botschaft zu düster und melancholisch. So ist der kleine Junge alles andere als nett und fröhlich und glänzt eher als kleiner Querkopf und Querulant. Auch der Ronin (ein "herrenloser Samurai") Nanashi - übersetzt "der Namenlose" - ist ein schwieriger Charakter. Er scheint eine tragische Begebenheit in seiner Vergangenheit nicht zu verkraften und leidet sichtlich unter dem Zwang, wieder kämpfen zu müssen. Grandios jedoch ist vor allem der Böse in diesem Streifen. Luo-Lang, der blonde Teufel, ist prächtig anzusehen in seinen Kämpfen und glänzt ebenso in punkto wortkarger Distanziertheit wie mit einem seltsamen Ethos, der ganz aus Kampfkunst und der ultimativen Herausforderung in einem Zweikampf aufbaut.
Wenn schon der Film begeistert - hier lohnt sich die Blu-Ray absolut - stehen auch die Extras nicht zurück. Ein Making Of, verschiedene Trailer, der Soundtrack, einige Interviews und ein Premierenbericht machen aus diesem Paket ein absolutes Highlight für Anime-Fans.