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Als der junge Dieb Conn den magischen Stein des Zauberers Nevery stielt, ahnt er nicht, welche Kette von Ereignissen er in Gang setzt. Der Locus Magicalicus beschert einem Dieb normalerweise einen grausamen Tod. Nicht so jedoch bei dem Gassenjungen. Unbeschadet bringt er den Stein an sich, wird aber von dem Magier erwischt. Der ist zuerst verblüfft und nimmt den Jungen dann in seine Dienste.
Der alte Magier war seit vielen Jahren aus der Stadt verbannt, da eines seiner Experimente außer Kontrolle geriet und ein Teil seines Familienstammsitzes zerstörte. Die Herzogin, in Angst um den Rest der Stadt Wellmet, wollte ihn loswerden, um das Problem zu lösen.
Nun kehrt Nevery jedoch zurück, da ein alter Freund um Hilfe bittet. Die Magie verschwindet aus Wellmet und der Stadt droht damit der Untergang. Ohne Magie werden sich die Menschen einen neuen Ort zum Leben suchen. Nach und nach lernt Conn durch Nevery die Grundzüge der Zauberei und wird obendrein an der Akademie unterrichtet. Dort machte er auch die Bekanntschaft von Rowan, der Herzoginentochter, und Keeston, einem hochnäsigen Jungen, hinter dessen harter Schale sich ein weicher Kern verbirgt. Conn und Nevery bleibt nicht viel Zeit. Sie müssen verhindern, dass auch der letzte Rest an Magie aus Wellmet verschwindet und als wäre das nicht schon genug, hat Conn nur 30 Tage Zeit seinen eigenen Locus Magicalicus zu finden, sonst wird er von der Akademie geworfen. Der Underlord, Herr der Unterwelt, und Pettivox, ein machtgieriger Magister, machen ihm das Leben zusätzlich schwer und schmieden nebenbei ihre ganz eigenen Pläne.
Der Debütroman von Sarah Prineas versteht zu fesseln und entführt in eine mystische Welt. Magie und Wissenschaft gehen hier Hand in Hand. Mit dem jungen Dieb Conn zeichnet die Autorin einen facettenreichen Charakter, der den Leser schnell für sich einnimmt. Der Roman ist in der Ich-Form geschrieben, was ausgezeichnet funktioniert, da die Verfasserin es versteht, sich in die Gedankenwelt ihres jungen Handlungsträgers zu versetzen. Der Gegenpol zu dem kleinen Zauberlehrling bildet Nevery, ein in Alter und Weisheit ergrauter Zauberer, der sich ganz dem Studium der magischen Künste widmet und bei dem Lösen des Problems von Wellmet oftmals seinen neuen Lehrling völlig vergisst. Natürlich ist dem Leser schnell klar, dass Conn auf der richtigen Fährte ist und sich der Wahrheit hinter dem Problem der verschwundenen Magie nähert.
Die eingeschobenen Tagebucheinträge von Nevery zeigen ergänzend dessen Sichtweise auf und verleiten zum Schmunzeln. Der Leser erhält Einblick in die Gedankenwelt beider Protagonisten, und während auf der einen Seite der Unterschied und Konflikt (Alter gegen Jugend) zwischen beiden klar dargestellt wird, kann man trotzdem die tiefe Zuneigung zwischen Meister und Lehrling erkennen. Eine interessante Abwechslung ist hier auch der Umgang mit dem klassischen Bösewicht der Schule. Vermutet man am Anfang noch den typischen Konflikt, stellt sich sehr schnell heraus, dass die Autorin hier einen anderen Weg vorgesehen hat. Eine interessante Wendung und nette Variation vom häufig bemühten Klischee des Erzgegners. Der Roman ist eine spannende Geschichte und gleichzeitig eine Einführung der Charaktere von Wellmet, der Stadt und ihrer Struktur. Hinzu kommt die hervorragende Ausarbeitung des Designs. Vom Cover bis zu den kunstvollen Verzierungen der einzelnen Kapitel und einem Glossar mit Bildern am Ende passt alles zusammen. Das Buch ist allein für das Auge ein kleines Kunstwerk, was die Geschichte wunderbar ergänzt.
Fazit:
Die Seiten lesen sich viel zu schnell und man wünscht sich unwillkürlich den doppelten Umfang. Das Debütwerk von Sarah Prineas versteht es zu fesseln und dem Leser eine gut durchdachte Welt, witzige Dialoge und eine spannende Handlung aufzuzeigen. Ein Lesespaß für jedes Alter.
Mehr Infos auch auf der Website zum Roman: www.der-magische-dieb.de
Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite: "Auf der Jagd nach dem Stein der Macht"