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Pünktlich zum Start als Kulturhauptstadt erschien die zweite Auflage des PastFinders ZIKZAK für das Ruhrgebiet als praktisches laminiertes Leporello. Getreu dem Zitat von Richard Weizsäcker
„Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart“ enthält der kombinierte historische Stadt- und Reiseführer 90 Stationen und Schauplätze der Deutschen Geschichte aus der preußischen Zeit, dem ersten Weltkrieg und dem Dritten Reich sowie dem Zweiten Weltkrieg. „Von der „Dicken Bertha“ bis zu den ALDI-Brüdern deckt der PastFinder sämtliche Themen und Schauplätze ab.
In der Huestraße in Essen eröffneten die Albrecht-Brüder im Jahr 1961 den ersten ALDI (
Albrecht-
Discount) der auch heute noch besteht und dementsprechend „besichtigt“ werden kann. Bei der dicken Bertha handelt es sich um ein Geschütz, das zum ersten Mal im Ersten Weltkrieg eingesetzt und vom Meister des Stahls – Krupp – gebaut wurde. Zu der Geschichte des Aufstiegs der Kruppschen Gussstahlwerke (heute ThyssenKrupp AG) gibt es zahlreiche interessante und geschichtsträchtige Plätze zu besichtigen. Der PastFinder zeigt auf, wo diese Plätze liegen. Nicht nur die Rüstungsindustrie, sondern auch der Bergbau wurde für den historischen Führer aufgegriffen. Die Verweise auf die verschiedenen Zechen und eine kurze Beschreibung helfen, diese besser kennenzulernen und zu besuchen. Neben diesen beiden Themen sind auch Schauplätze der Weltkriege und Museen verzeichnet.
Die einzelnen Stationen sind in die drei Sparten Essen, Dortmund und Ruhrgebiet unterteilt. Außerdem sind sie mit Nummern beziffert und in der Karte eingetragen. Die Beschreibung jedes Schauplatzes enthält praktischerweise die Adresse und Öffnungszeiten sowie den Namen der Haltestelle, an der ausgestiegen werden muss, um zum Ziel zu gelangen.
Trotz des beengten Platzes enthält der PastFinder viele Bilder. Fotografien aus vergangenen Zeiten und aktuelle Bilder halten sich dabei die Waage. Die Karten sind eher minimalistisch gehalten, ohne störenden Schnick-Schnack und Symbole, die unbedeutend wären. Aus diesem Grund eignet sich die Karte des gesamten Ruhrgebiets eher als grobe Orientierung und nicht als Anfahrtsplan zu den Schauplätzen. Den Städten Bochum, Duisburg und Essen wurden eigene kleine Kartenausschnitte gewidmet, da sich dort die meisten Sehenswürdigkeiten befinden. Auf den Ausschnittskarten hätten durchaus mehr Einzelheiten wie zum Beispiel Straßennamen zur besseren Orientierung Platz gefunden- schade, dass dies nicht der Fall ist.
Die Tatsache, dass das Leporello eingeschweißt ist, bringt viele Vorteile mit sich. Er kann einfach in den Rucksack geschmissen werden und ist durchaus abwaschbar. Knicke oder gar Risse können durch die feste Struktur nicht oder nur sehr schwer entstehen. Durch eine geschickte Faltung kann der PastFinder außerdem wie Buch gehalten und gelesen werden.
Auf der Rückseite des PastFinders findet sich ein Linienplan für den ÖPNV-Schnellverkehr im Ruhrgebiet. Dieser Plan ist leider sehr klein und dadurch so schlecht lesbar, dass er keinen großen Sinn macht.Der Platz hätte anderweitig besser genutzt werden können.
Insgesamt ist der PastFinder Ruhrgebiet eine echte Alternative zu den herkömmlichen Reiseführern, da besonders auf die geschichtsträchtigen Orte eingegangen wird. Durch seine besondere und abwechslungsreiche Aufmachung werden nicht nur Geschichtsfans von diesem kombinierten Reiseführer-Faltplan begeistert sein.