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Vorsicht! Diese Rezension enthält Informationen über den Handlungsverlauf der vorangegangenen Bände der „Hundstage“-Reihe!Anturon und seine Gefährten sind vom Regen in die Traufe geraten. Die Flucht vor ihrem Häscher Wulf Korninger hat sie in die Hände des lokalen Herrschers Kurzgan getrieben, der die abgestumpfte Bevölkerung mit blutigen Gladiatorenspielen unterhält. In der Arena müssen die Söldlinge um ihr Leben kämpfen, während der undurchsichtige Borbaradianer Kuno in Kurzgans Folterkammer gefangen gehalten wird. Und zu allem Unglück geht schon bald die Nachricht um, dass sich Korninger auf direktem Weg zu ihnen befindet.
„Hundeleben“ ist der dritte Teil der neuen DSA-Novellenreihe „Hundstage“ und stammt aus der Feder des DSA-Neulings Christian Humberg, der Rollenspielern vielleicht als Co-Autor des Cthulhu-Abenteuer-Spielbuchs „Das schleichende Grauen“ bekannt ist.
Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Romanen hat „Hundeleben“ den Vorteil, dass die Handlung an einem festen Ort spielt. Dies erleichtert Humberg im Vergleich zu seinen Vorgängern den Umgang mit der geringen Zahl von 54 Druckseiten. So wirkt „Hundeleben“ auch wesentlich kompakter und in sich abgeschlossener als „Hundesöhne“ und „Hundswache“.
Es fällt zudem auf, dass in diesem Band erstmals keiner der Protagonisten das Zeitliche segnet. Das Ausdünnen der Gruppe auf ein erzählerisch vertretbares Maß scheint damit vorerst beendet. Dagegen gewinnen einige der etablierten Figuren weiter an Tiefe. So erfährt der Leser beispielsweise wichtige Informationen über den bisher sehr blass dargestellten Gladius, die im Folgeband eventuell bedeutend werden. Auch Travin wirkt nicht mehr wie ein völlig hilfloser Jüngling, sondern wächst unter anderem aufgrund seiner Heilkünste zu einem festen Gruppenmitglied heran.
Leider wirft die Handlung von „Hundeleben“ einige sehr offensichtliche Logikfragen auf, die das Lesevergnügen hemmen. So fragt sich der Leser zum Beispiel, warum eine vor wenigen Tagen gefangene Harpye in der Arena nicht einfach flieht, sondern sich auf einen Kampf einlässt. Auch die Darstellung des Thorwalers Lasse wirkt im Vergleich zu den ersten beiden Bänden gebrochen, wenn der bis dato einfach gehaltene Charakter plötzlich Worte wie „pekuniär“ von sich gibt. Hier hätte sich der Leser eine etwas stringentere Charakterzeichnung gewünscht.
Mit „Hundeleben“ scheint die „Hundstage“-Novellenreihe schließlich zu ihrem Rhythmus gefunden zu haben. Die Kernprotagonisten stehen, haben sich etabliert und können fortan intensiver ausgearbeitet werden. Auch die Handlung verändert sich von einer relativ planlos wirkenden Flucht hin zu einer episodenhaften Erzählung mit festen Plotankern. Abgesehen von einigen Logikfehlern handelt es sich bei „Hundeleben“ um einen soliden DSA-Roman, der auf einen überzeugenden Abschluss der „Hundetage“-Reihe hoffen lässt.
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