Nicht, dass der Tag noch besser hätte werden müssen, aber musste er wirklich schlimmer werden? Ausgerechnet heute muss Sookies Vampir-Freund Bill ihr sagen, dass sie zu Eric, seinem Chef, kommen sollen. Das alleine ist ja schon unangenehm, aber dann auch noch Lafayette, den schwulen Koch des Merlotte, einer Bar, in der auch Sookie als Kellnerin arbeitet, vor eben dieser Bar tot aufzufinden und das im Auto des Ermittlers Andy Bellefeur, ist dann doch zu viel.
Als Sookie gerade mit Bill im Auto auf dem Weg zu Erics Nachtclub sitzt und die beiden im schönsten Streit stecken, fängt der Motor an zu stottern und bleibt mitten im Wald stehen. Voller Wut verlässt Sookie das Auto und läuft in den Wald - eigentlich sinnlos, wenn man bedenkt, dass Bill zwanzig Mal schneller und stärker ist als Sookie, aber er lässt sie dann doch schmollen und macht sich auf den Weg, um Hilfe zu holen. Man könnte denken, dass Sookie allein im Wald die Möglichkeit finden könnte, ihren Geist abzukühlen, aber eine Mänade, ein Wesen, das die Lust und das Chaos liebt, lässt ihr keine Gelegenheit dazu. Sie hat es auf Sookie abgesehen, denn diese soll Eric Northman etwas im Namen der Mänade ausrichten; doch die Mänade zerkratzt zusätzlich Sookies Rücken und verseucht die Wunde mit tödlichen Bakterien.
Zum Glück findet Bill sie und bringt sie zu Eric, bei dem sich Bill, Eric, Pam und Chow unter der Aufsicht einer Zwergen-Ärztin abwechseln, um Sookie das kranke Blut auszusaugen, denn in kleinen Mengen machen ihnen die Bakterien nichts aus - und welcher Vampir lässt sich schon Menschenblut entgehen? Nach einiger Zeit wacht Sookie auch wieder auf, doch Eric hat nichts Besseres zu tun, als sie nun nach Dallas zu schicken, wo sie bei der Suche nach einem verschwundenen Vampir helfen soll.
Aber so ist das mit Vampiren: Wenn Eric, der Chef, ruft, dann hat Bill zu springen und genau so ergeht es nun auch Sookie, da sie die nützliche "Behinderung" der Telepathie hat, auch wenn Vampire für sie stumm waren, was wohl erklärte, warum Sookie zu Bill gefunden hat. Würde Sookie in Dallas helfen können?

"Untot in Dallas" ist der zweite Band um die etwas schräge Kellnerin Sookie Stackhouse und ihren Geliebten Bill.
Dadurch, dass die Autorin Charlaine Harris dafür gesorgt hat, dass Sookie Kontakt mit den Vampiren bekommt, hat sie das Leben ihres Hauptcharakters völlig durcheinander gebracht. Hierbei setzt sie Sookie in eine Welt, in der Vampire nicht länger im Dunklen leben, sondern offen ihre Identität bekannt gegeben haben, da sie synthetisches Blut herstellen und von diesem leben können, ohne auf Menschen zurückgreifen zu müssen.

Allerdings begnügt sich Charlaine Harris hierbei nicht nur mit Vampiren, sondern lässt auch Werwölfe, Gestaltenwandler oder erwähnte Mänaden in ihren Geschichten auftreten. Dadurch ergibt sich allerdings auch eine höchst interessante und unterhaltsame Mischung, die dieses Buch in seiner Art, über Vampire zu reden, einmalig macht.
Und neben all dem vielen Blut, das bei Vampiren zu erwarten ist, findet sich auch viel Humor in diesem Buch, wenn man in Sookies Gedankenwelt Einblick erhält, da Charlaine Harris die Welt der Übernatürlichen aus ihrer Sicht beschreibt.

Aber Charlaine Harris schafft es gleichzeitig, diese andere Seite nicht lächerlich zu machen und trotzdem viel Humor in ihre Bücher zu bringen, der dem Leser aber erst in vollem Maße bewusst wird, wenn man mehrere ihrer Bücher gelesen hat.

Alles in allem ist "Untot in Dallas" wirklich ein amüsantes Buch mit einer etwas anderen Art mit Vampiren umzugehen. Wer also einen Vampirroman sucht, der ein wenig anderes ist als gewöhnlich, wird mit diesem Buch sicherlich gut beraten sein. Ich zumindest kann es kaum erwarten, Charlaine Harris? nächstes Buch, "Club Dead", zu lesen und zu sehen, ob es hält, was "Untot in Dallas" verspricht.