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Es wird vom Lesen dieser Rezension abgeraten, wenn man den ersten Band "Nachtreiter" von Daniela Knor noch nicht kennt und beim Lesen nicht auf die Spannung verzichten will.Der Tyrann der Phykadonier ist tot, die Finsternis über Phykadon aufgehoben und der junge Kronprinz Regin ist ein Held. Doch die Ruhe ist trügerisch, denn ein Dämon hat sich in Regin eingenistet und sein Ziel ist der Thron von Sarmyn - koste es, was es wolle. Regins einzige Hoffnung ist der junge Arion, der zusammen mit seiner Schwester die alten Götter aufsuchen soll, um dort Hilfe zu finden. Doch werden Arion und seine Schwester schnell genug sein und Hilfe holen können, bevor Regin die Kontrolle über sich verliert und der Dämon die Kontrolle übernimmt?
Währenddessen hat es auch Grachann nicht leicht. Die Phykadonier halten ihn für einen Verräter, der ihren Anführer getötet hat. Und auch mit dem Verschwinden der Finsternis sind die Probleme der Phykadoniern nicht geringer geworden, denn das Land ist tot. Da Grachann eigentlich nur die Flucht bleibt, schickt ihn die Kismegla auf die Suche nach der geheimnisvollen Epana, die versprochen hat, das Land der Phykadoniern zu retten.
"Sternenwächter" ist der zweite Band von Daniela Knors "Elbensang"- Trilogie. Die Finsternis, die die Phykadonier zum Sturm auf Sarmyn getrieben hat, ist mit dem Anführer der Phykadonier verschwunden. Doch noch ist die Sache nicht ausgestanden, weder für die Phykadonier noch die Sarmyner.
Ebenso wie "Nachreiter" wird auch "Sternenwächter" durch die unterschiedlichsten Charaktere dominiert, und jeder Hauptfigur wird ein eigener Erzählstrang zugestanden, so dass man einen guten Blick über die Ereignisse erhält, die sich an den unterschiedlichsten Schauplätzen abspielen. Zwar lernt man auch in "Sternenwächter" viele neue Figuren kennen, doch erzählt wird die Geschichte nur aus den altbekannten Perspektiven von Rodan, dem Söldner, dem jungen Ritter Arion, seiner Schwester Sava, Trägerin der Gabe, Regin, dem Kronprinz von Sarmyn, und Grachann, dem Phykadonier. Es gibt also eine Fülle an Perspektiven und Geschehnissen, die allein durch die Vielzahl der Figuren gegeben ist.
Daniela Knor beweist dabei eine Vorliebe, immer dann einen Schauplatz zu wechseln, wenn es gerade spannend wird oder eigentlich noch eine Frage offen ist. Gerade am Anfang erweist sich diese Taktik, die Spannung zu erhöhen, allerdings als etwas störend, denn man kommt zeitweise anscheinend überhaupt nicht vom Fleck in den einzelnen Handlungsplots. Erst gegen Ende, wenn sich, wie durch Zauberhand, einige der Figuren treffen und so weniger Einzelperspektiven zur Verfügung stehen, werden die einzelnen Abschnitte ergiebiger und die Handlung kommt endlich voran, verliert aber nichts von ihrer Spannung.
Das Buch zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass einige Fragen beantwortet, aber noch viel mehr aufgeworfen werden. So gelingt es Daniela Knor, sich die Fäden für den letzten Band zurechtzulegen, auf den man sicherlich sehr gespannt sein darf.
Abgerundet wird das Geschichte durch eine Karte von Rebecca Abe, die die Welt dieses Buches darstellt, und die Dramatis personae am Ende des Buches.
Abgesehen vom Anfang, von dem man sich nicht abschrecken lassen sollte, ist Daniela Knor mit "Sternenwächter" eine sehr spannende und gelungene Weiterführung gelungen, und man darf gespannt sein, wie es weitergeht.