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Die Kunst des Perlenfädelns zur Schmuckherstellung und Verzierung von Kleidung hat eine jahrhundertelange Tradition. Heutzutage sind die Perlen für Schmuck nicht mehr allein aus Glas, sondern auch aus Kunststoff und bieten gerade deswegen eine unzählige Bandbreite an Formen und Farben. Dies bereichert das Perlen-Hobby ungemein, vor allen Dingen, wenn man es mit traditioneller Handwerkskunst bereichert. Mit der Verwendung der Herringbonetechnik lassen sich nämlich "Raffinierte SchmuckStücke" herstellen.
Leser, die dieses Anleitungsheft zur Hand nehmen, müssen keine Bedenken haben, wenn sie vorher noch nichts von dieser Handarbeitstechnik gehört haben. Im Buch selbst werden alle nötigen Handgriffe detailliert beschrieben, so dass man vollkommen ohne Vorwissen an das Thema herangehen kann. Ein geübter Umgang mit Nadel und Faden ist allerdings sinnvoll, da man gerade am Anfang etwas Geduld benötigt, bis alle Schritte sitzen. Auf den vorderen und hinteren Umschlagseiten stehen die Grundtechniken zum Gestalten der ersten Reihe, der Fädelrichtung und der schlauchförmigen Fädelführung. Ebenso finden sich hier die Grundmaterialien, die man zur Fertigung unbedingt braucht.
Alle Schmuckstücke im Buch sind einzeln in leicht verständlichen Arbeitsschritten beschrieben. Durch das großformatige Foto jeder Kette oder Rings kann man sich auch ein Bild von der Schwierigkeit und dem Endprodukt machen. Abgesetzt von der Erklärung findet sich eine tabellarische Einkaufsliste für das jeweilige Schmuckstück, wobei jedoch Grundmaterialien nicht aufgeführt werden. Farblich und auch von den jeweiligen Materialien her, bietet die Autorin dem Leser eine große Abwechslung, so dass man gut erkennen kann, welchen Effekt Farbmischungen oder der Mix aus unterschiedlichen Strukturen haben können. Hierdurch wird man angeregt, selbst zu experimentieren.
"Raffinierte SchmuckStücke" bietet für den Leser eine kleine Fundgrube aus Werkstücken, die allesamt mit der Herringbonetechnik hergestellt wurden. So lässt sich die Bandbreite dieser Fädeltechnik gut erkennen und man lernt, wie man sie auch bei ungewöhnlichen Schmuckstücken einsetzen kann. In den einzelnen Vorschlägen werden zum großen Teil Delicas und japanische Rocailles verwendet, da sie sich aufgrund der großen Löcher besonders gut zum Fädeln eignen. Allerdings werden für besondere Effekte auch Swarovski-Perlen, Würfel oder Wachsperlen verwendet. Auch die Verschlüsse variieren sehr von Magnetverschlüssen hin zu selbst gefädelten Lösungen. Enthaltene Schmuckstücke sind Ringe, Ketten, Anhänger, Ohrringe und Armbänder, die klassisch, elegant, romantisch oder jugendlich wirken.
Sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Perlen-Bastler bietet dieses Buch gute Anleitung, wie man die Herringbonetechnik anwendet und ihre Möglichkeiten ausreizt. So erfährt man bei den Schmuckstücken zum Beispiel wie man die Richtung wechselt, Stränge aufteilt und schließt oder Rundungen geschickt ausgleicht, was sich für die Erstellung eigener Kreationen bezahlt macht. Für Anfänger fehlt jedoch eine grobe Angabe, welche Fadenlänge man für die einzelnen Werkstücke benötigt, und wie man beim Ansetzen eines neuen Fadens verfährt. Davon abgesehen sind alle Arbeitsschritte ausreichend erklärt. Gemeinsam mit den Abbildungen im Fädelheft lassen sich die einzelnen Schritte gut nachvollziehen und nacharbeiten. Zur Orientierung gibt es über jedem Schmuckstück zusätzlich eine grobe Angabe des Schwierigkeitsgrades, so dass man auf den ersten Blick erkennt, wieviel Erfahrung es vom Leser verlangt, das Schmuckstück selbst nachzuarbeiten.
Ein schönes Bastelheft, das eine vielfältig anwendbare Fädeltechnik erklärt und gute Anregungen für eigene Schmuckstücke gibt.