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 Das Revuemädchen

Autoren: Julia von Droste
Verlag: Knaur

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Wie ihre Schwester und ihre Mutter arbeitet Amy als Näherin im beliebtesten Revuetheater New Yorks. Am liebsten wäre sie selbst eines der berühmten Minsky-Girls, die Abend für Abend leichtbekleidet und wunderschön auf der Bühne stehen und umjubelt werden. Das Revuetheater stellt für sie ein Ausweg aus dem Elend der irischen Einwandererfamilien in Hell’s Kitchen dar, eine Möglichkeit, sich und ihrer Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Als sie bei einem Vortanzen in die Riege der Mädchen aufgenommen wird, ist sie hellauf begeistert. Ab jetzt arbeitet sie hart daran, einmal eine der beliebtesten Revuetänzerinnen der Welt zu werden. Auch Konkurrenzkampf und Entbehrungen können sie von ihrem Ziel nicht abbringen. Als sie Jack kennen lernt, den gutaussehenden Metzger, der vom Fliegen träumt, scheint auch in der Liebe alles erfolgreich zu laufen. Doch dann wird Amy schwanger, und Jack, der sich nie auf eine Frau festlegen will, ist auf Fliegertournee durch die USA und meldet sich nicht. Ein Kind, und das auch noch ohne Ehering, würde das Ende für Amys gerade beginnende Karriere bedeuten ...

Dies ist nur einer der vielen Scheidewege, an denen Amy im Verlauf der Jahre steht. Das Buch reicht von den Goldenen Zwanzigern bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, zeigt die geschichtlichen Entwicklungen in Amerika und Europa über diese ganzen Jahre hinweg.

Amys Geschichte ist fesselnd und faszinierend zu lesen. Julia von Droste entführt den Leser in eine glitzernde Welt, die von außen so schön ist, hinter der aber harte Arbeit und eiserner Wille stehen. Das Bild der 20er Jahre wird schillernd und farbenfroh gezeigt, allerdings auch dreckig und düster, wo es nötig ist. Dieser Kontrast, schön gezeigt durch die Paillettenkostüme auf der Bühne und das Alltagsleben in Hell’s Kitchen, macht einen besonderen Reiz des Buches aus. Amy ist eine liebenswerte Figur, deren Leben man gerne verfolgt und mit der man mitleidet und mitfiebert. Ihr abwechslungsreiches Leben führt von New York nach Paris, nach Berlin, Marokko und London, durch gute Zeiten, Schwarze Freitage und den Zweiten Weltkrieg hindurch und zeigt so eine bunte Palette der Geschichte. Die Ereignisse sind dabei wirklich bedeutende Momente der Zeitgeschichte, die gut recherchiert und überzeugend in den Roman eingewoben wurden. Zu den historischen Fakten findet sich am Ende des Buches ein kurzer Text der Autorin, in der erklärt wird, was wirklich so geschehen ist und was etwas verändert wurde, um besser in den Ablauf des Romans zu passen.

Für Fans von historischen Romanen ist „Das Revuemädchen“ ein Muss, vor allem, da Amy und die anderen Charaktere so lebensecht wirken und auch die Liebesgeschichte vollends überzeugen kann.

Anja Thiemé



Taschenbuch | Erschienen: 1. November 2009 | ISBN: 9783426501597 | Preis: 8,95 Euro | 502 Seiten | Sprache: Deutsch

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