Ein genetisch erzeugtes Virus überzieht die Erde mit Tod und Verderben. Ein Drittel der Weltbevölkerung wird ausgelöscht. Die verbliebenen Menschen sehen sich plötzlich mit Hexen, Vampiren, Pixies und anderen übernatürlichen Wesen konfrontiert, die aus dem Schatten treten und sich der Öffentlichkeit zu erkennen geben.
Jahre später hat sich die Welt verändert. Menschen und Übernatürliche leben Seite an Seite. Rachel Morgan ist eine Hexe und Runnerin (Agentin im Außeneinsatz) des I.S., der Sicherheitsbehörde der Nichtmenschen. Sie achtet auf die Einhaltung der Gesetze, die das Zusammenleben zwischen Menschen und magischen Wesen ermöglichen. Eines Tages kündigt sie ihren Job, um selbständig tätig zu werden. Doch niemand verlässt so einfach die I.S. Plötzlich ist ein Kopfgeld auf die Hexe ausgesetzt und sie muss sich vampirischer Killer, angreifender Fairies und kaltblütiger Dämonen erwehren. Ihr zur Seite stehen Ivy, eine Vampirin, die dem Blut abgeschworen hat, und Jenks, ein vorlauter Pixie. Gemeinsam versuchen sie, einen mächtigen Gegenspieler dingfest zu machen und Morgan dadurch aus ihrem Vertrag mit der I.S. freizukaufen. Kein leichtes Unterfangen. Die Hexe entgeht den ihr geltenden Anschlägen mehr als einmal nur um Haaresbreite und ahnt nicht, dass ihr Feind zum Gegenschlag ausholt.

Im ersten Band der "Rachel Morgan"-Reihe hat die titelgebende Protagonistin genug von ihrem Job und der Leser kann miterleben, wie die ehemalige Runnerin ein neues Leben beginnt. Ein Leben, das von Anfang an gehörig schief läuft. Durch die ständigen Attacken ihrer Gegner hat die Hexe kaum noch Zeit sich zu regenerieren und alles Mögliche geht daneben. So gestaltet sich der erste Teil des Buches auch eher lustig denn spannend.
Nachdem die Autorin den Leser jedoch behutsam in den Kosmos der Reihe eingeführt hat und die Charaktere vorgestellt wurden, nimmt die Handlung schnell an Geschwindigkeit zu. Hexe, Vampirin und Pixie müssen sich ihrer Feinde erwehren und landen nicht selten in aussichtslosen Situationen, die nicht nur fesselnd beschrieben sind, sondern auch ausgezeichnet aufgelöst werden. Dabei lässt die Autorin auch Hinweise auf mysteriöse Ereignisse in der Vergangenheit von Rachel einfließen und die Figur wird um einige Rätsel und Facetten erweitert. Es wird spannend zu lesen sein, was die Schöpferin der Dark-Fantasy-Serie sich hier für die Zukunft noch ausgedacht hat.
Kim Harrison erzeugt in "Blutspur" den komplexen Kosmos einer Erde, auf der sich die Geschichte ein wenig anders entwickelt hat und erschafft eine bunte Riege an Charakteren. Zudem ist ihr Schreibstil flüssig und frech, was gerade durch die verwendete "Ich"-Form viel Spaß macht. Der Leser kann direkt aus Rachels Sicht das Geschehen miterleben, was für einige lustige Momente sorgt. Es ist klar ersichtlich, dass die Autorin ihre Serie mit einer fortlaufenden Handlung konzipiert hat. Am Ende der Geschichte bleiben eine Menge Fragen ungeklärt und der Leser muss sich bis zur Fortsetzung gedulden.

Fazit:
Eine frech-schusselige Protagonistin, ein komplexer Serienkosmos und ausgefeilte Charaktere machen das erste Buch der "Rachel Morgan"-Reihe lesenswert. Spannung und Humor werden ausgewogen eingesetzt und nach einem langsamen Anfang macht das Lesen Spaß.