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Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass es irgendwo eine intelligente Rasse im Weltraum gibt, die sich mit uns vergleichen kann und der es gelingt, durch das Universum bis zu unserem Planeten zu gelangen, haben dennoch sehr viele Menschen viel Fantasie in den Gedanken hineingesteckt, wie diese Wesen wohl aussehen könnten. Und in den Science-Fiction- Romanen und -Filmen zeigt sich ganz deutlich, dass freundliche Wesen meist eine menschenähnliche Gestalt innehaben, während feindliche Geschöpfe widerwärtig oder extrem bizarr wirken.
Dieses Dilemma, dass die Yerajk gemütlich durch das Sattelitenfernsehen studieren konnten, während ihr Raumschiff in einem Orbit um die Erde kreist, stellt sie vor ein Problem. Ihre Gestalt ähnelt keineswegs der menschlichen, da sie eher unförmiger Gelatine ähneln und sie kommunizieren mithilfe von bestialischen Gerüchen. Doch da sie den weiten Weg nun einmal auf sich genommen haben, beschließen sie gemeinsam es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Und da sie mit den Gewohnheiten der Menschen einigermaßen vertraut sind, wissen sie auch, was sie als nächstes tun müssen.
Normalerweise ist Agent Thomas Stein ganz zufrieden mit seinem Job. Er vertritt einige zweitklassige Schauspieler, die ein geregeltes Auskommen haben und hat momentan einen aufsteigenden Star am Start, der blond, hübsch und ein wenig dämlich ist, aber dafür eine Option auf eine Millionengage besitzt. Dass sich die Yerajk mit ihrem Problem ausgerechnet an ihn wenden, wirft ihn deswegen erst einmal aus der Bahn. Doch er wäre kein Agent, wenn es ihm nicht gelingen sollte, diesen Außerirdischen ein oskarreifes Image zu verpassen, damit die Menschen sie akzeptieren und mit ihnen in Kontakt treten wollen.
Der Autor John Scalzi ist durch seine düsteren und sehr satirischen Romane in einer kriegerischen Science-Fiction-Welt berühmt geworden. Nun liegt mit "Agent der Sterne" sein Erstling vor, der gegen den Anspruch des Lesers bestehen muss. Hat man sich erst einmal von den anderen Büchern losgelöst, merkt man aber schnell, dass auch in dieser Geschichte viel von der Originalität und dem köstlichen Humor des Autors steckt. Der Stil ist locker und witzig, leicht geschrieben, so dass man den Roman auch fix durchgelesen hat. Doch in dieser kurzen Zeit wird der Leser auch aufs Beste unterhalten. Die Situation ist etwas unüblich für den Erstkontakt und die Sichtweise des Hollywoodagenten ist erfrischend anders und führt zu seltsamen und abenteuerlichen Komplikationen mit blonden Schauspielerinnen, spielwütigen Hunden und langweiligen Angelausflügen.
Ein seltsamer Versuch des Erstkontakts, der ungewohnte Wege geht, doch Scalzi gelingt es selbst diese überspitzte Situation amüsant und glaubhaft darzustellen. Auch die Charaktere des Buchs wirken sehr lebendig, zumal die Außerirdischen sehr menschlich rüberkommen, was zur Stimmung der Geschichte passt.
Erfrischen anders, bezaubernd komisch, aber dennoch ein echter Scalzi, den man liest, genießt und sich mehr davon wünscht.