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Die junge Maria Osawa hat es geschafft: Sie darf mit dem erfahrenen Reporter Minoru Minorikawa nach Shanghai fahren, um dort eine Fotoreportage zu machen. Aber Maria hat nicht nur ihre Karriere im Sinn, als sie die Reise antritt. Sie möchte vielmehr auch ihre Freundin Canaan wieder sehen und hofft, diese in der fremden Stadt zu treffen. Tatsächlich könnte Maria Glück haben, denn Canaan ist tatsächlich in Shanghai – und dort als Auftragskillerin tätig.
Maria soll dabei schneller als ihr lieb ist wieder in Canaans Welt verstrickt werden:
Als Maria bei ihrer Arbeit auf einem Straßenfest von Minoru getrennt wird, wird sie zufällig Zeugin, wie ein Mann zusammenbricht und unter mysteriösen Umständen stirbt. Zu allem Überfluss hat sie die Szene auch noch unbewusst auf ihrer Kamera festgehalten. Sofort sind zwei Männer neben ihr, um sie zu entführen. In diesem Moment tritt Canaan wieder in ihr Leben und rettet ihre Freundin.
Die dreizehnteilige Serie Canaan basiert auf dem Videospiel "428: Fûsa Sareta Shibuya de" und dient als dessen Sequel. Auch wenn nicht alle Figuren der Serie bereits in dem Spiel vorkommen, hat man doch das Gefühl, während der ersten Folge wichtige Informationen verpasst zu haben. Man wird in die Handlung von Canaan geworfen und mit einer Vielzahl von zum Teil namenlosen Charakteren und deren Beziehungen konfrontiert, dass einem schwindlig werden kann.
Dass Canaan in einen Kampf gegen die Terrororganisation Snake verstrickt ist, ahnt man schnell. Ebenso ist zu vermuten, dass die seltsamen Zwischenfälle in Shanghai etwas damit zu tun haben. Marias Verbindung zu alldem ahnt aber nur, wer die Hintergründe des Spiels kennt.
So gesehen ist es doppelt bedauerlich, dass sich Universum entschlossen hat, Vol. 1 nur mit einer Folge auszustatten. Ein oder zwei Folgen mehr hätten den Zuschauer etwas mehr in die Handlung von Canaan vordringen und eine Bindung zu den einzelnen Charakteren aufbauen lassen.
So bleiben ein undurchsichtiges Rätsel und tolle Actionszenen – vor allem Canaans Kampf auf dem Straßenfest – um einen Kaufanreiz für Vol. 2 zu schaffen.
Immerhin kann man sich über den technischen Aspekt der Serie nicht aufregen. Canaan besticht mit guten Zeichnungen in hoher Qualität, einem guten und oft auch kaum merklichen Einsatz von Computertechnik sowie einer guten Synchronisation.
Auf der DVD liegen die deutsche und die japanische Tonspur vor, bedauerlicherweise aber ohne Untertitel. Was man sich dabei gedacht hat, ist nur schwer zu erraten, denn der Markt für japanische DVDs ohne Untertitel dürfte in Deutschland nur sehr gering sein.
Als kleines "Extra" gibt es den Vorspann nochmals gesondert sowie eine Trailershow.
Warum man diese nicht gerade übervolle DVD nur mit fünfundzwanzig Minuten Filmlänge bespielen konnte, bleibt also ein Rätsel.
Canaan Vol. 1 bietet einen interessanten, wenn auch sehr verwirrenden Einstieg in diese rasante und noch extrem verworrene Geschichte. Mit wenig Extras und nur fünfundzwanzig Minuten Spieldauer sind die Kaufanreize leider nicht allzu hoch gesetzt. Bedauerlich, denn Canaan hat durchaus das Potential zu einem echten Hit.