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Kay Blanchard ist eine MI6-Agentin, also beim britischen Geheimdienst, und im Auftrag ihres Chefs Georg unterwegs, in den sie total verschossen ist. Leider will der nichts von ihr und umgibt sich lieber mit der attraktiven Angel. Diese dralle Schönheit fungiert als seine Assistentin und Kays Eifersucht ist ihr in jeder Hinsicht sicher. Doch das ist gar nicht Kays Hauptproblem, denn das liegt vielmehr bei ihrem aktuellen Auftrag. Sie soll herausfinden, wer Deyer umgebracht hat, einen ihrer Kollegen. Das heißt für sie, dass sie quer durch die Weltgeschichte reist und in letzter Instanz auf der Nazi Insel landet, auf der sich der Showdown abspielen soll.
Agentin Kay Blanchard bekommt es auf ihrer Reise mit allen möglichen Gegnern zu tun. Fast schon die gewöhnlichsten sind zwei Nazi-Typen, die Stan Laurel und Oliver Hardy verdächtig ähnlich sehen und einfach nur strohdumm sind. Außergewöhnlicher sind da schon das schleimige Tentakelmonster, das sie fressen oder noch viel lieber begatten würde oder die sadistische Inge Stein mit ihren Sklavinnen, die sogar die Telefonnummer der Besitzerin eingebrannt bekommen haben, damit selbige ihr Eigentum nicht so schnell verliert. Und damit die Verwirrung komplett wird, begegnet Kay sogar Adolf Hitler persönlich.
"The Nazi Island Mystery" ist eine trashige und schwarzhumorige Unterhaltung, die nicht selten unter die Gürtellinie zielt. Ursprünglich wurde die Geschichte als Online-Fortsetzungsroman auf
www.evolver-books.at als im Internet frei verfügbarer Lesestoff angeboten. Nun gehen die Macher neue Wege und haben sich dafür entschieden, zusätzlich ein Buch zu veröffentlichen. Dafür wurde die Story überarbeitet und als Extra findet sich hinten im Buch zusätzlich ein Interview mit dem Autor "r.evolver".
Mit "The Nazi Island Mystery" holt man sich keine große Literatur ins Haus, sondern kurzweiligen Trash mit hohem Unterhaltungspotenzial. Es wird hier kein Wert auf Tiefgründigkeit oder ähnliches gelegt. Die Protagonistin ist eine Mischung aus Emma Peel und Barbarella, allerdings doch ein gutes Stück sex- und drogensüchtiger. Immer wieder tauchen Figuren aus der Politik auf, doch auf einen politisch korrekten Umgang mit ihnen wurde nicht nur verzichtet, sondern es wurde ganz bewusst auf rotzfreche Kommentare gesetzt. Sie werden so lächerlich gemacht, wie es nur irgendwie geht. Und auf eine gewisse Art ist es ja auch gut zu wissen, dass endlich eine Zeit gekommen ist, in der man über Adolf Hitler ungestraft lachen darf, wie spätestens das Musical "The Producers" bewies.
Das Buch bietet eine absolut trashige Unterhaltung. Wer Fan von dieser ganz besonderen Art ist, die man sonst nur aus B-Movies kennt, kann hier bedenkenlos zugreifen. Tatsächlich sind die einzelnen Elemente erstaunlich gut miteinander verknüpft und ergeben eine in sich schlüssige Handlung, auch wenn sie natürlich in jeder Szene ein bisschen absurder wird und die Bedeutung des Wortes "Glaubwürdigkeit" in keinster Weise von Interesse ist.
Was sicherlich beim Lesen im Internet mehr Spaß macht, ist die Ursprungsversion des Romans. Bei der Onlinevariante hat der Autor Kontakt zu seinen Lesern und die können mitreden, über das Geschehen diskutieren und Wünsche äußern, wie es weitergehen soll. Da macht eine solche Story gleich noch mal so viel Spaß. Der bleibt in der Buchversion natürlich ein wenig auf der Strecke.