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 Star Trek Comics, Band 4: Star Trek: Nero


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Im jüngsten "Star Trek"-Film zerstört der aus der Zukunft stammende Romulaner Nero die USS Kelvin und verschwindet dann für Jahre von der Bildfläche. Nur um plötzlich wieder aufzutauchen und mit Hilfe seines mächtigen Schiffes, der Narada und der geheimnisvollen roten Materie Vulkan zu zerstören und eine ganze Sternenflottenarmader zu vernichten.

Was aber passierte in den Jahren zwischen diesen Ereignissen? Was geschah mit Nero und der Narada, nachdem der Vater von Captain Kirk das Schiff mit der USS Kelvin rammte? Wie konnte Nero Spock finden? All diese Fragen beantwortet der Comic "Star Trek Nero", der die Lücken im Film füllt.
Hier erfährt man von Neros Zeit im klingonischen Gefangenenlager Rura Penthe, von seiner Flucht und dem Zusammentreffen mit V'ger – das ihm die technischen Möglichkeiten geben sollte, Spok zu finden und seinen Racheplan in die Tat umzusetzen.

Wer den Film "Star Trek" von Regisseur JJ Abrams gesehen hat, der kennt bereits Nero und seine Geschichte, weiß, was Nero tun wird und weswegen. Wer mehr wissen wollte, konnte zu "Countdown" greifen. Dort wurde die Geschichte von Spocks Versuch erzählt, Rolumus vor einer Supernova zu retten – mit dem Ergebnis, dass Nero zu dem hasserfüllten Bösewicht wurde, den man aus dem Kinofilm kennt. Das Problem dabei war, dass Neros Motive alles andere als stimmig waren. Dieses Manko besteht zwar auch noch in "Nero", allerdings fällt hier das unlogische Verhalten nicht mehr ganz so ins Gewicht. Nero schwankt hier irgendwo zwischen Wahnsinn und Besessenheit von der Narada, so dass man rationales Verhalten bei ihm nicht mehr zu Grunde legen muss. Eigentlich wäre dies auch für den Film eine bessere Formel gewesen, die Nero etwas mehr Gewicht als Bösewicht verliehen hätte.

So bleibt ein Mann auf Rachefeldzug, der Schritt für Schritt seinem Ziel näher kommt. Dass dabei Fragen beantwortet werden, die sich beim Sehen des Kinofilms noch gar nicht stellten, ist eine kuriose Entdeckung. Durch diesen Band werden viele der Logiklöcher in der Handlung von Star Trek geschlossen, was für Fans und echte Trekkies sicher eine Befriedigung sein muss.

Die Zeichnungen sind dabei gut und können als gelungen bezeichnet werden. Man erkennt die einzelnen Charaktere gut – was wichtig ist, da man hier vor allem Nebencharakteren begegnet oder solchen, die aus dem Film geschnitten wurden und nur noch in den "deleted scenes" vorkamen. Die Farbgebung ist meist dunkel und wir nur gelegentlich durch Panels in Röttönen ersetzt.
Zu bemängeln wären hier die Aufteilung der Panels, die ab und zu doch etwas verwirrend ist, besonders wenn an einigen Stellen die gesamte Doppelseite des Comics gebraucht wird, nur um dann noch in der selben Seite auf eine klassische Einteilung zu wechseln.
Schade ist auch, dass die Bilder meist recht statisch wirken und man die Kampfszenen oder Weltraumschlachten nicht ausgearbeitet hat.

"Star Trek Nero" ist ein Comic für die ganz hart gesottenen Fans, die unbedingt die letzten offenen Fragen des letzten Kinofilms beantwortet haben müssen. Alle anderen werden auch sehr gut ohne diesen Comic leben können, denn für sich genommen ist die Handlung nur mäßig interessant und Nero ist und bleibt einer der schwächsten Gegner der Star Trek Filme, den man nun wirklich nicht besser beleuchten muss.

Susanne Fischer



Softcover | Erschienen: 1. Mai 2010 | ISBN: 9783941248489 | Originaltitel: Star Trek:Nero | Preis: 14,80 Euro | 104 Seiten | Sprache: Deutsch

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