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 The Fire Dragon Chronicles - Dragon Hunter


Cover
Gesamt ++---
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Obwohl der Erfolg der "Herr der Ringe"-Verfilmungen schon einige Jahre her ist, ist die dadurch angestoßene Fantasy-Welle noch nicht verebbt. Und das betrifft alle Unterhaltungsmedien von Büchern über Spiele und Games bis hin zu Filmen. Drachen sind in jedem Fall immer gern gesehene "Darsteller", so auch in den Fantasy-Streifen, die unter dem Serientitel "The Fire Dragon Chronicles" erscheinen.

Vor vielen Jahren wurde das Dorf, in dem Kendrick mit seinem älteren Bruder Darius und seinen Eltern lebte, von Orks überfallen. Die Orks töteten Mutter und Vater; der ältere Sohn, Darius - beim Überfall neun Jahre alt - übernahm fortan die Vaterrolle für Kendrick.
Darius ist mittlerweile ein mächtiger Krieger und bemuttert seinen Bruder geradezu. Als es schließlich in ihrem Dorf zu einem verheerenden Drachenangriff kommt, macht sich Darius gemeinsam mit seinem Bruder auf den Weg zur Burg von Ocard. Der Legende nach sollen dort Drachenjäger ausgebildet werden. Jedoch ist nicht Darius einer der auserwählten Drachenjäger, sondern Kendrick. Darius erfuhr dies schon früh von seiner Mutter, da sie entsprechende Visionen hatte, als sie noch mit Kendrick schwanger war. Diese Visionen kündigten die Geburt eines wahren Drachenjägers an.

Auf dem Weg zur Burg von Ocard begegnen die Brüder nicht nur einer Rotte Orks und Banditen, auch treffen sie auf eine Gruppe Abenteurer aus einem nahegelegenen Dorf, denen sie bei einem Kampf zu Hilfe kommen. Deren Unterstützung sind sie durch ihre selbstlose Tat sofort gewiss, alle sieben Abenteurer begleiten die Brüder spontan auf dem Weg zur sagenumwobenen Burg. Werden sie es schaffen, rechtzeitig die Burg zu erreichen, so dass Kendricks Ausbildung zum Drachenjäger beginnen kann? Nur dann ist Rettung für die Menschen in dem Gebiet in Sicht, denn immer mehr werden Opfer von grauenhaften Drachenangriffen.

Ein Coveraufdruck verspricht Unterhaltung in der "Tradition von Dungeons & Dragons und Eragon". Eine solche Aussage lässt schon von vornherein nicht auf viel hoffen, jedoch muss sich "Fire Dragon Chronicles: Dragon Hunter" sogar noch hinter dem unsäglichen "Dungeons & Dragons 2" verstecken, und dieser Film darf ohne Bedauern als einer der schlechtesten Fantasy-Filme aller Zeiten bezeichnet werden. Leider nimmt sich der vorliegende Film "Dragon Hunter" selbst viel zu ernst. Ein wenig selbstironischer Humor hier und da hätte ihn zumindest erträglich machen können. So aber kann man nur froh sein, dass es nach den 90 Minuten Laufzeit endlich vorbei ist. Man könnte meinen, die verantwortlichen Covergestalter wussten von dem starken Drang des Zuschauers, den Schnellvorlauf nutzen zu wollen, und haben daher gleich die Angabe "ca. 90 Minuten" gewählt - ca. 90 Minuten, abhängig davon wie oft sie vorspulen.
Besonders unglücklich gelungen sind die Kampfszenen, in denen der Kameraführer entweder mitkämpft oder aus anderen Gründen völlig unkontrolliert heftig mit der Kamera hin und her wackelte, so dass man nach spätestens 30 Sekunden nicht mehr auf das Bild schauen kann, ohne dass einem von den Bewegungen übel wird. Sehr schade, so kann man leider die eigentlich ganz gut gelungenen Orkgesichter nie in Action sehen. Beim Anschauen der DVD-Specials wundert man sich dann über den angeschminkten Ork, obwohl man sich eigentlich sicher war, im Film nie ein solches Wesen wirklich gesehen zu haben.
Ähnliches gilt für den Drachen, sieht man doch die schlecht animierte Kreatur, die übrigens an eine Mischung aus Draco aus "Dragonheart" und einem T-Rex erinnert, nur in den letzten paar Minuten des Films. Eines muss man den Drachenanimateuren aber lassen: Sie sorgen zumindest für einen kräftigen Lacher, als der mutierte Draco einen Schwarzmagier ganz plötzlich verschlingt, als der ihm eröffnet, er wäre jetzt des Magiers Sklave. Das darf sich nun wirklich kein Drache gefallen lassen, egal wie schlecht bezahlt der Job ist!

Die gesamte Story des Films ist belanglos, weit über eine Stunde lang passiert so gut wie nichts. Auch die der Gruppe angehörige Elfe oder der philosophierende Berserker - eigentlich durchaus Charaktere mit Potenzial - können nichts rausreißen. Zumindest die Rollenspieler hätte man mit einigen Genre-Witzen auf seine Seite ziehen können, aber da hat der Film seine Chancen leider nicht genutzt. Seltsam mutet auch an, dass zwar immer von den vielen bedrohten Menschen gesprochen wird, man aber so gut wie nie welche von ihnen auch sieht. Das gesamte Gebiet scheint ausgestorben, da müsste der Drache eigentlich schon von ganz allein in ein anderes Revier fliegen, um nicht am Hungertod zugrunde gehen zu müssen.
Die Dialoge der Darsteller sind sinnlos und bringen die Handlung nicht voran. Im Grunde ist nur weniges an diesem Film positiv: die Naturaufnahmen, die Bildqualität und der aufwendig geprägte DVD-Pappschuber. Immer wieder wird auf Blätter, Blumen, Bäume geschwenkt und diese Aufnahmen sind wirklich sehr gut und gestochen scharf. Nur handelt es sich hier ja eigentlich um einen Fantasyfilm mit Drachen und nicht um einen Chill-Out-Naturfilm, bei dem man am liebsten die Tonspur abschaltet und seine Lieblingsmusik mitlaufen lässt. Spätestens wenn die Elfe Raya dem Helden Darius eine Beinwunde mit einem Kräuterverband versieht, ohne dabei vorher die Hose zu entfernen, ist die Glaubwürdigkeit aller Charaktere auf dem Bodensatz angekommen.

Die DVD bietet einige Specials, so ein "Behind the Scenes", eine Bildergalerie, die Biografien der Hauptdarsteller, Trailer weiterer Veröffentlichungen des Vertriebs und Interviews mit dem Animationsdesigner und den Schauspielern. Die Bildergalerie wirkt wie eine Sammlung von Fotos einer Betriebsfeier, unterbrochen von Bildern des Drachen, die Biografien bieten das, was sie sollen - Textinformationen zu den drei Hauptdarstellern inklusive Filmografie. Interviews und "Behind the Scenes" zeigen, dass die Schauspieler eine Menge Spaß hatten und sogar kreativ an den Texten mitarbeiten durften. Leider war wohl gerade das aber auch keine gute Entscheidung der Regie.

Die Trailer auf der DVD zeigen, dass es mit anderen Filmen noch schlimmer kommen kann, trotzdem sollte man drauf gefasst sein, was einen hier erwartet. Und Achtung: Der zweite Film, der unter dem Serientitel "The Fire Dragon Chronicles" erscheint und den Titel "Dragon Quest" trägt, ist keine Fortsetzung des Titels "Dragon Hunter". Dies könnte ja ein gutes Zeichen für "Dragon Quest" sein, das bleibt abzuwarten.

Sandra Wiegratz



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 4260181981963 | Erschienen: 3. Mai 2010 | FSK: 12 | Laufzeit: 90 Minuten | Originaltitel: Dragon Hunter | Preis: 14,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)

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