Eigentlich hatte Cassie gehofft, in der Vergangenheit Hilfe zu finden, doch wie so oft im letzten Monat findet sie keine Antworten – nur eine Schießerei. Dabei hatte sie darauf gebaut, von der ehemaligen Pythia in der Vergangenheit einiges über ihre Kräfte zu erfahren, aber Fehlanzeige.
Auch die Gegenwart ist nur wenig tröstlich: Cassie hat so viele Feinde, dass sie sie kaum noch zählen kann, und da sind die Magier und Vampire noch das kleinste Übel. Immerhin gibt es auch noch den Gott Apollo, von dem die Pythia ihre Macht bezieht. Apollo hat vor, zurück in die Welt der Menschen zu kommen und die alte Ordnung wieder herzustellen - ein Unterfangen, das der Menschheit nur schlecht bekommen würde. Doch um Apollo aufzuhalten, müssten alle zusammenarbeiten – der Senat der Vampire und auch der Kreis der Magier, doch speziell die Magier würden Cassie noch immer lieber tot sehen als sie als rechtmäßige Pythia anzuerkennen.

"Unwiderstehlich untot" ist ein weiterer Teil in der "Cassie Palmer"-Reihe von Karen Chance. Schlägt man die erste Seite auf und beginnt zu lesen, beschleicht einen zuerst das Gefühl eines Déjà-vus – hat man das falsche Buch aufgeschlagen, diese Handlung kennt man doch schon? Zum Glück legt sich dieses Gefühl schnell, doch der parallele Einstieg zum vorangegangenen Band "Für immer untot" lässt sich nicht leugnen, denn wieder startet das Buch damit, dass Cassie Palmer sich inmitten einer Schießerei wiederfindet.
Schon in Kapitel zwei befindet sich Cassie zwar immer noch in der gleichen Situation, aber die Umstände sind doch andere. Kehrt Cassie dann der Vergangenheit den Rücken, ist man auch aus den "Parallelitäten" hinaus. Aber auch in "Unwiderstehlich untot" haben sich die Verhältnisse für Cassie nicht geändert – da nun Apollo als ultimative Bedrohung für alle auftaucht, scheint endlich Bewegung in die ganze Sache zu kommen, doch Vernunft ist etwas, was Autorin Karen Chance den Feinden Cassies nur Löffelweise verabreicht und so bleibt reichlich Raum für Komplikationen.
Wie auch schon die vorherigen Bände ist auch "Unwiderstehlich untot" sicherlich nichts für schwache Nerven, dafür wird zu viel geschossen und zu viel gezaubert und die Folgen sind selten unblutig. Doch trotz aller Gewalt schafft es Karen Chance, diesem Buch auch andere Noten beizufügen und so gibt es außer reichlich Action auch einiges zum Schmunzeln, trotz des eher dramatischen Handlungsverlaufs.

"Unwiderstehlich untot" gehört sicherlich nicht zur Kategorie "anspruchsvolle Literatur", aber irgendwie schafft es Karen Chance mit ihrer Mischung, den Leser nach ersten Startschwierigkeiten zu fesseln und durch atemlose Spannung - die manchmal ein Hauch zu viel zu sein scheint auf Kosten der Tiefe dieses Romans - am Ball zu behalten. Aber "Unwiderstehlich untot" passt auf jeden Fall sehr gut in die Reihe und hat auch einige Überraschungen parat!