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 Aliens: Nekropolis

Autoren: John Arcudi
Illustratoren: Zach Howard, Mark Irwin
Übersetzer: Joachim Riefer
Verlag: Cross Cult

Cover
Gesamt ++++-
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Seit mehreren Jahrzehnten treibt das von H.R. Giger designte Alien sein Unwesen – auf der Leinwand seit 1979, als das geniale visuelle Design und die Hauptdarstellerin Sigourney Weaver durch den SciFi-Horror-Klassiker "Alien" unsterblich wurden; es folgten zahlreiche Sequels und mehrere, teils ziemlich grottige Crossover mit den ebenso berühmten Predators. Für die Jahre 2011 und 2012 wurden schon wieder zwei neue Alien-Filme unter der Regie von Ridley Scott angekündigt, die bislang noch nicht betitelt sind. Aber auch in Comicform erfreuen die Säure verspritzenden, Brustkörbe zerstörenden Außerirdischen eine riesige Fangemeinde, und zwar, seit im Jahr 1988 Dark Horse die ersten Comics herausbrachte. Mit "Aliens: Nekropolis", als Softcover-Ausgabe bei Cross Cult erschienen, wurde nun der erfolgreichen Serie ein neues Kapitel hinzugefügt, das spannend, unterhaltsam und blutig ausgefallen ist.

In einer fernen Zukunft: Auf der Erde ist der erbitterte Kampf gegen die feindselige Alien-Rasse zum Glück endlich Geschichte, die Menschen konnten sich erfolgreich zur Wehr setzen. Doch in den Weiten des Weltraums treiben die Außerirdischen immer noch ihr Unwesen, wie auch die Crew eines Raumschiffes bald schmerzlich erfahren muss. Die Besatzung des Raumkreuzers ist unterwegs zu einem fernen Planeten, auf dem interstellare Glücksritter vor kurzem antike Ruinen gigantischen Ausmaßes gefunden haben. Die Forscher an Bord des Raumschiffes wollen diesen viel versprechenden archäologischen Fund genauer unter die Lupe nehmen. Es wird eine Reise in den Tod, denn in den uralten Ruinen lauert das Grauen …

"Aliens: Nekropolis" spielt, für ein Comic fast ungewöhnlich komplex, mit mehreren Zeitebenen, sogar mit Traumsequenzen und einem augenzwinkernden Fast-Alien-Angriff; die Abfolge der Ereignisse erschließt sich dem Leser, außer beim als solchen betitelten Prolog, nicht immer auf den ersten Blick – je weiter man vordringt, umso klarer werden aber die Zusammenhänge. So enthüllt sich die spannende Story nach und nach und nimmt dabei immer mehr an Fahrt und Dramatik auf. Nicht nur sinnloses Geballer gegen die blutrünstigen Aliens steht im Vordergrund – obwohl natürlich auf vielen Panels wie wild geballert und extrem viel Blut verspritzt wird -, sondern es tun sich auch menschliche Abgründe auf. Die Aliens selbst tauchen zwar an allen Ecken und Enden auf, um in großer Zahl die Menschen zu vernichten und in Stücke zu reißen, aber sie bleiben gefühlsmäßig pure Statisten, Mittel zum blutigen Zweck, die pausenlos im Kugelhagel zerfetzt werden, nachdem sie ihrerseits jemanden in den Tod gerissen haben. Wirklich interessant ist die Gruppe der Überlebenden, die nicht nur gegen die tödliche Bedrohung, sondern auch mit moralischen Bedenken kämpft. Im Mittelpunkt steht dabei der Androide David Sereda, der kein Mensch ist, sich aber menschlicher benimmt als der Rest der Gruppe.

Etwas schade ist, dass das 104 Seiten starke Heft am Ende sehr viele offene Fragen aufhäuft, die nicht geklärt werden – am Schluss ist man neugierig, wie es nun weitergeht, aber es bleibt unklar, ob es eine Fortsetzung von "Aliens: Nekropolis" geben wird oder ob die Fragen eventuell an anderer Stelle beantwortet werden. Neben dem Inhalt (Autor: John Arcudi) punktet das Comic auch durch die düsteren, sehr plastischen Zeichnungen (Illustratoren: Zach Howard und Mark Irwin). Die Panels sind detailreich und fangen das Geschehen sehr dynamisch ein, so dass man atemlos weiterblättert und sich fast wie in einem Actionfilm fühlt.

Fazit: "Aliens: Nekropolis" fügt der Alien-Saga ein spannendes, blutiges und clever ausgedachtes neues Kapitel hinzu, das neue Aspekte und viele offene Fragen in das Alien-Universum einbringt und dabei viel Wert auf eine richtige Story legt. Tolle, actionlastige Zeichnungen, satte Farben und stimmige Dialoge lassen die 104 Seiten wie im Flug vergehen.

Christina Liebeck

Probe


Softcover | Erschienen: 1. Mai 2010 | ISBN: 9783941248809 | Originaltitel: Aliens: More than human | Preis: 14,80 Euro | 104 Seiten | Sprache: Deutsch

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