Bewegliche Bilder kennt man normalerweise vor allem aus Filmen. Nun aber bringt seit einiger Zeit der Autor Rufus Butler Seder die beweglichen Bilder in Buchform in die Kinderzimmer. Bereits mit den vorherigen Büchern "Galopp!" und "Tempo!" versetzte er kleine wie große Leserinnen und Leser in Staunen, und auch im Nachfolger "Hoppla!", erschienen im Boje-Verlag, gibt es wieder viel zu sehen, dieses Mal sogar in Farbe.

Acht verschiedene Tiere sind es, die sich über die Seiten bewegen. Der Pinguin watschelt mit weit ausgebreiteten Flügeln auf die Betrachter zu, ein Frosch springt mit großen Sätzen über das Bild, Schwein, Elefant und Bär rennen vorüber, eine Schlange schlängelt sich von unten nach oben über die Seite, ein Kolibri flattert von Blüte zu Blüte, ein Delfin springt aus dem Wasser und taucht wieder ein, und zum Schluss klappt ein Krokodil sein großes Maul weit auf und zu. Dies alles funktioniert rein durch das Aufklappen und Umblättern einer Seite, da dadurch ein darunter liegender Karton bewegt wird, der dem jeweiligen Tier Leben einhaucht. Der Autor nennt diese Technik "Scanimation".

Zu jedem Bild gehört ein kurzer Reim, der in Frageform auf das jeweilige Tier hinweist. Bevor das Krokodil auftaucht, werden noch einmal alle Tiere in einem längeren Vers genannt und zueinander in Verbindung gesetzt, denn sie alle fürchten sich vor dem Krokodil.

Die Idee, bewegliche Bilder in ein Kinderbuch zu verpacken, ist sehr schön, allerdings kommt die Umsetzung mit kleinen Schwächen daher, denn die Bilder, auch wenn sie in Farbe sind, lassen sich durch die schwarz-weißen Streifen der Scanimation-Technik nur schwer erkennen. Auch die Bewegungen sind nicht immer ganz passend gelungen, am echtesten wirken dabei Pinguin und Delfin.

Verarbeitet ist das Buch sehr solide, mit kräftigen Pappseiten, so dass es auch häufiges Anschauen gut aushalten kann, und die bunte Aufmachung des ganzen vermittelt einen fröhlichen Eindruck. Die Altersempfehlung des Verlages liegt bei drei Jahren, allerdings ist es fraglich, ob Kinder dieses Alters schon viel mit dem Buch anzufangen wissen, da die Tiere nur sehr schwer zu sehen sind.

Insgesamt betrachtet ist "Hoppla!" kein Buch, das ein absolutes Muss im Bücherregal darstellt, aber es ist doch ganz interessant, einmal einen Blick auf dessen Technik zu werfen, und etwas ältere Kinder werden sich bestimmt davon faszinieren lassen.