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Paris bietet viel, von Cafés und kulinarischen Genüssen über das Modemekka zu Zeiten der großen Modeschauen und natürlich viele romantische Orte. Aber Paris bietet vor allem viel Kultur und noch mehr Sehenswürdigkeiten. Besonders gut kann man diese im "Vis-à-Vis Paris" aus dem Hause Dorling Kindersley erleben. Mit seinen zahlreichen Farbfotos, dreidimensionalen Zeichnungen und Grundrissen erlaubt es der schwergewichtige Reiseführer, Paris auf seinen Seiten immer wieder neu zu entdecken.
Dabei wirkt die Einteilung des Reiseführers geradezu konservativ: Man bekommt in einer Einführung die Stadt und ihre Geschichte vorgestellt, gefolgt von einer Beschreibung der einzelnen Stadtteile, Konsumenteninformationen und Grundinformationen für die Reise.
Wirklich besonders sind dabei die Panoramazeichnungen, die man schon auf Seite 66 mit dem Flusspanorama bewundern kann. Auch besitzt ein jedes Viertel so ein Panorama, auf dem ein Weg durch die beschriebene Gegend aufgezeigt wird, der an den meisten Sehenswürdigkeiten vorbei führt und gleichzeitig das Flair des jeweiligen Viertels einfangen soll. So erhält man nicht nur sehr viele Informationen über seine Wegstrecke, sondern erkennt viele Sehenswürdigkeiten auch viel schneller wieder. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt erhalten in dem Reiseführer jeweils mindestens eine Doppelseite, auf der man einen Querschnitt des jeweiligen Gebäudes mit zahlreichen Detailbeschreibungen finden kann. Die größten Attraktionen der Stadt, wie etwa der Louvre, bekommen sogar noch mehr Platz gewidmet. Hinzu kommen immer wieder eingestreute Informationen zur Geschichte und Kultur der Stadt, die sich hervorragend mit dem Einführungskapitel ergänzen.
Die in der aktualisierten Neuauflage eingeführten "Vier Tage in Paris" sind leider nicht ganz so gelungen, da sie jeweils nur einen Tag einem "Thema" widmen und nicht wie üblich versuchen, ein vielseitiges Programm zu bieten. Dafür geben die "Vier Tage in Paris" aber eine Vorstellung davon, wie man seine Tage den thematischen Vorlieben anpassen kann. Ebenso ist es unglücklich, dass bei den Spaziergängen im hinteren Teil des Reiseführers die Karten genau in die Mitte der jeweiligen Doppelseiten gesetzt wurden und so nur teilweise lesbar sind. Die Preise sind ebenso eher etwas für den gehobenen Geldbeutel – wirkliche Schnäppchen oder Hinweise für den kleinen Geldbeutel suchte man in dieser Reihe aber schon immer vergebens. Allerdings muss man sich fragen, ob diese Angebote wirklich genutzt werden. Vielmehr ist dieser Stadtführer von Vis-à-Vis ein Kulturguide, der es einem ermöglicht, seine Reise nach Paris vor- oder nachzubereiten. Vor Ort dürfte der Reiseführer meistens dazu verdammt werden, im Hotelzimmer zu bleiben, ist er doch für normale Taschen viel zu schwer und auch zu umfangreich – weswegen er kaum für einen reinen Wochenendtrip geeignet ist. Wer aber längere Zeit in Paris verbringt, oder sich immer wieder mit der Stadt und ihren Sehenswürdigkeiten beschäftigen möchte, der hat hier einen guten Begleiter gefunden. Durch die vielen Fotos und Zeichnungen bietet er sich an, den Leser durch Paris streifen zu lassen und verbreitet auch etwas Zeitlosigkeit – eine Eigenschaft, mit der kaum ein anderer Reiseführer aufwarten kann, ändern sich moderne Großstädte inzwischen doch viel zu schnell.
Der "Vis-à-Vis Paris" ist eine Investition, die sich für Parisliebhaber und Menschen lohnt, die einen längeren Aufenthalt in Frankreichs Hauptstadt planen.