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 Das Reich Sienn, Band 2: Ein Hauch von Absynthe


Cover
Gesamt +++--
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Frozen, der Oger, wurde von seiner Begleiterin Laam zur Höhle der Heiler gebracht. Von allein würde er sich von dem schweren Angriff, der ihm im ersten Band der Trilogie "Das Reich Sienn" wiederfuhr, nicht erholen. Laam muss allerdings noch einen Beutel Gold drauflegen, damit sich Frozen in den heilenden Ton legen darf. Während der Oger geheilt wird, wird Laam von der Göttin Silica zu sich gerufen, die an diesem Ort jedes Jahr ihren "Wellnessurlaub" verbringt, nachdem sie sich das ganze Jahr an den vielen Opfergaben sehr gütlich getan hat. Dass Laam eigentlich nur eines im Sinn hat, nämlich sich zu bereichern, durchschaut die Göttin natürlich sofort und konfrontiert die Halbelfe außerdem mit ihrem dunkelsten Geheimnis.

Nicht weit entfernt ist Sadwin, der gefallene Zwergenkönig, in mehr oder weniger freiwilliger Begleitung des mächtigsten Magiers des Reiches - von dem Sadwin jedoch nur den Kopf übrig gelassen hat - und der einarmigen Diebin, unterwegs. Die Truppe ist weiterhin auf der Suche nach Yarligs Gebeinen und vermutet den Spuren zufolge, dass der Oger und die ihn begleitende Elfe diesen Schatz geborgen und an sich genommen haben. Sadwin setzt daher alles daran, die beiden gefangen zu nehmen und macht es sich einfach. Er übernimmt ein Fort und setzt einfach alle Personen fest, die er in einem bestimmten Gebiet aufgreift. Nun müssen nur noch die zwei Gesuchten vorbei kommen und das werden sie ganz sicher ...

Nach dem ersten Band der Reihe, "Yarligs Erbe", war noch immer offen, was denn die beiden unterschiedlichen Gruppen überhaupt miteinander zu tun haben. Jetzt aber erfährt der Leser endlich, was sie zusammenführen wird. Die Halbelfe Laam kann weiterhin nicht unbedingt mit positiven Charaktereigenschaften punkten, muss sie aber auch nicht, denn gerade die nicht ganz aalglatten Personen sind häufig die interessantesten. Der gefallene Zwergenkönig Sadwin allerdings wird dem Leser zunehmend unsympathischer, schließlich lässt er Gefangene grundlos foltern. Dies kann selbst bei Zwergenliebhabern einen schalen Nachgeschmack hinterlassen. Leider tritt der Zwergenkönig in diesem mittleren Band auch etwas in den Hintergrund; auch wenn es gerecht gegenüber den anderen Figuren ist, bleibt es schade, dieses Mal den hammerschwingenden Zwerg nur einmal in echter Aktion zu sehen.
Der bedrohliche Oger Frozen behält trotz allem seinen Sympathiebonus beim Leser. Frozen ist einfach zum Knuddeln - so groß und gefährlich er doch eigentlich ist, scheint er der einzige Charakter zu sein, der sich auch um andere schert und nicht selbstsüchtig ist wie alle anderen.

Das detailreiche Artwork von Gomes wird von Stambecco satt koloriert und rundet so immer die jeweiligen Teile der Story stimmungsvoll ab. Trotz Gomes' detaillierter Zeichnungen gab es in Band eins der Reihe besonders in den Panelhintergründen etwas mehr zu entdecken. Die Qualität der Verarbeitung ist und bleibt wie bei Splitter üblich auf einem sehr hohen Niveau. Wieder mal ein schönes Stück für das Comicregal, auch wenn der Storyverlauf nach dem Lesen schnell wieder vergessen ist. Der Abschlussband der Trilogie befindet sich noch in Arbeit und ist vom Verlag noch nicht angekündigt.

Sandra Wiegratz



Hardcover | Erschienen: 29. April 2010 | ISBN: 9783868690958 | Originaltitel: Le terres de Sienn: Le souffle d'absynthe | Preis: 13,80 Euro | 56 Seiten | Sprache: Deutsch

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