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Im magischen Land Halruaa sorgt eine Elfe mit zweifelhaftem Charakter für großen Trubel. Matteo, unmagischer Ratgeber, ein sogenannter Jordain, und Tzigone, deren magischen Kräfte inzwischen von einem sehr gewieften Beschwörungsmagier ausgebildet werden, suchen nach ihrer jeweiligen Herkunft und versuchen, die ehemalige Inquisitorin Kiva aufzuhalten.
Tzigone, Matteo und auch dessen Freund Andris werden als die Helden von Akhlaurs Sumpf gefeiert. Gemeinsam haben sie den Laraken besiegt und vertrieben, der von den Magiern, die in Halruaa herrschen, nicht besiegt werden konnte, weil er sich eben von Magie ernährte. Die zwielichtige Elfe Kiva wurde dabei fast vernichtet, überlebte aber und wurde der wenig barmherzigen Azuth-Kirche übergeben. Andris, der auf magische Weise zu einem gläsern-durchscheinenden Äußeren gebracht wurde, macht sich auf den Weg, von Kiva mehr zu erfahren, doch als er am Tempel ankommt, ist die ehemalige Inquisitorin geflohen. Matteo macht sich mit den Jordain-Kollegen Themo und Iago auf die Verfolgung von Andris, über dessen Beweggründe er sich durchaus zu Recht nicht mehr so sicher ist. Doch allzu früh werden die drei zurückgerufen, während Andris sich mit Kiva auf einen dunklen Weg macht.
Zurück in Halarahh, der Königsstadt, trifft Matteo wieder auf Tzigone, die seine Freundin ist, die vielleicht mehr sein könnte. Sie lernen Tzigones Stiefvater kennen, den Mann ihrer Mutter Keturah - und sie sind beide sehr von ihm eingenommen. Außerdem wird Matteo immer mehr der Vertraute des Königs, und das, obwohl er ihm Sachen von der Königin erzählen muss, die dem Herrscher nicht gefallen können. Tzigone kommt derweil mit ihrem Meister wunderbar klar, beleidigt dessen Lieblingsfeind aufs Schärfste und sorgt auch ansonsten für einiges Chaos.
Der zweite Band der "Ratgeber und Regenten"-Reihe fängt behäbig an, alle Hauptpersonen gehen mal dahin und mal dorthin, aber so richtig viel passiert da nicht, allerdings wird in der zweiten Hälfte der Schalter umgelegt und eine sehr spannende Geschichte beginnt, in der der Leser immer einen Hauch mehr weiß als die Protagonisten, was zu einigermaßen viel Bammel vor den weiteren Enthüllungen führt. Ansonsten handelt es sich hier um einen klassischen zweiten Band einer Trilogie: nicht sehr auf abgeschlossenen Einzelroman, sondern eher auf eine durchgehende Geschichte hin geschrieben.
Ganz in der D&D-Welt Faerûn verhaftet, zieht die Trilogie einen ihrer größten Reize aus einem klassischen D&D-Gegensatz, dem rechtschaffenen Matteo und der chaotischen Tzigone, die sich allerdings auch immer ein bisschen annähern. Eigentlich lieben sich die beiden, dürfen das allerdings in der hierarchischen Ständegesellschaft Halruaas nicht wirklich und haben auch andere Pläne. Beide Charaktere sind liebevoll gezeichnet und sehr wichtig für den Lesespaß. Das Tempo ist, wie schon angedeutet, sehr unterschiedlich, und manchmal wirkt die Geschichte auch ein bisschen verworren. So bleibt ein brauchbares zweites Buch mit relativ atemlosen letzten fünfzig Seiten, aber auch viel Leerlauf. Und es ist wiederum kein klassischer Rollenspielroman.