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 Die Morde des Émile Poiret, Folge 6: Symphonie in Blut


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Nach der aufreibenden Mörderjagd in Paris (Folge 5 - "Vanisia") ist Émile Poiret wieder in seine Exilheimat London zurückgekehrt. Dort bewegt derzeit nur ein Thema die Gemüter: Die unglaubliche Show des Bühnenmagiers Imagico, der es wie kein anderer versteht, die Grenzen zwischen Realität und Schein verschwimmen zu lassen. Poiret ist neugierig und begibt sich zusammen mit seinem Butler Otis ins Theater, um die grandiose Show ebenfalls zu sehen. Und tatsächlich: Was Imagico da an Illusionen auf der Bühne hervorzaubert, versetzt sogar einen Meisterdetektiv vom Schlag eines Émile Poiret in fassungsloses, kindliches Staunen!

Der Höhepunkt der Zaubershow naht – eine atemberaubende Illusion mit dem dramatischen Titel "Symphonie in Blut". Doch etwas geht fürchterlich schief und vor den Augen von Poiret, Otis und denen des entsetzten Publikums geschieht ein grauenhafter Unfall. Poirets kriminalistischer Spürsinn ist geweckt. Ist es möglich, dass der große Imagico nicht freiwillig aus dem Leben schied?

Die sechste Folge der Krimiserie "Die Morde des Émile Poiret" - "Symphonie in Blut" - fällt aus dem (Serien-)Rahmen, denn es handelt sich nicht um einen klassischen Mord- oder sonstigen Kriminalfall. Tatsächlich gibt es in dieser Folge scheinbar gar kein Verbrechen und damit auch für Poiret keinerlei Möglichkeit, sein Genie unter Beweis zu stellen. Dennoch unterhält dieses Hörspiel ausgezeichnet und kann den Hörer über 60 Minuten Spielzeit buchstäblich verzaubern. Zu einem großen Teil ist dies dem sorgfältig entwickelten, märchenhaften Skript zu verdanken und der Besetzung des Illusionisten Imagico. Gesprochen von Ole Pfennig, weiß der Hörer nie so recht, was er von diesem Mann halten soll, der mal freundlich wirkt, mal spöttisch, mal entrückt, immer aber charismatisch und über den Dingen stehend, wie es sich eben für einen großen Magier gehört.

Hinzu kommt in dieser Hörspielfolge um den belgischen Meisterdetektiv eine eindeutig übersinnliche Komponente, die überhaupt nicht in die üblichen Poiret-Fälle hineinpassen mag. Die Geschichte versucht auch gar nicht erst, alles zu erklären, und der Hörer muss sich damit zufrieden geben, dass es eben ist, wie es ist. Auf jeden Fall ist diese Folge sehr atmosphärisch und packend, denn sehr lange weiß man nicht, wo der Weg hinführt – birgt der rätselhafte Imagico mit seiner mysteriösen Vergangenheit etwa ein dunkles Geheimnis? Welche Erklärung gibt es für seine Bühnentricks? Und was hat es mit der "Symphonie in Blut" auf sich?

Die sechste Émile-Poiret-Folge aus der Feder von Ascan von Bargen schlägt völlig neue Wege ein und erzählt keinen konventionellen Kriminalfall, stattdessen spielt sie mit dem Hörer und baut so gleichfalls eine spannende Illusion auf. Wer einen handfesten Mordfall erwartet, könnte am Ende enttäuscht oder sogar verärgert sein, denn dieser Teil fällt wirklich aus dem Rahmen und lässt praktisch alles offen. Auf jeden Fall ist "Symphonie in Blut" eine sehr schön erzählte, wunderbar versponnene und in ihrer Inszenierung unterhaltsame Folge der Hörspielreihe! Es ist zu erwarten, dass der schwergewichtige Belgier Poiret in den nächsten Folgen (noch nicht angekündigt) wieder dort ermitteln wird, wo er sich am besten auskennt: in brutalen Mordfällen.

Christina Liebeck



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 15. Juni 2010 | ISBN: 9783867142724 | Laufzeit: 60 Minuten | Preis: 8,95 Euro | Sprache: Deutsch

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