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Es sind nicht immer die strahlenden Paladine, die Ritter in goldglänzender Rüstung oder die blümchenpflückenden Elfen, die durch ihre Taten die Welt retten, oder wenigstens Großes vollbringen. Auf der Gegenseite gibt es nämlich auch die unverstandenen Einzelkämpfer wie die Dunkelelfe, den Schattenkrieger oder den Troll, die auch mutig große Abenteuer bestehen. Nur sind diese Helden etwas missverstanden, weil sie anders sind, anders aussehen und grausam und machtgierig kämpfen. Doch gibt es genug Spieler, die gerne in diese Rollen schlüpfen würden, was sie mit "Kleine Helden - Schurken & Halunken" auch tun können.
Das Spielprinzip funktioniert im Grunde genau wie das Spiel "Kleine Helden", doch gibt es einige kleine Erweiterungen, passend zu dem etwas finsteren Charakter der Helden. Zu Anfang zieht sich jeder Spieler eine Karte mit seinem Held. Dazu erhält er noch weitere Ausrüstungs-, Taktik- oder Magiekarten. Dies ist die Grundausstattung, mit der das Spiel begonnen wird. Den Helden legt man vor sich auf den Tisch und dann kann das Gemetzel auch losgehen. Ziel des Spiels ist es nämlich, die anderen Heldengruppen vernichtend zu schlagen.
Jeder Held besitzt eine eigene Aktion im Spielzug. Hierbei kann man ihn mit Ausrüstung ausstatten, Gegner angreifen, Zauber wirken oder eine weitere Karte ziehen. Waffen und Rüstungen sowie Zauber werden zu den betreffenden Helden gelegt, da man im Lauf des Spiels auch mehrere Helden und sogar NSCs besitzen kann. Ziel ist es, die anderen Helden zu schlagen, doch dies ist durch gegnerische Zauber, fiese Manöver und eklige lästige Dämonen, die sie einem auf den Hals jagen, leichter gesagt, als getan.
"Kleine Helden - Schurken & Halunken" kann vollkommen problemlos als Einzelspiel gespielt werden. Es ist also nicht nötig, weitere Spiele, die unter "Kleine Helden" erschienen sind, dazu zu kaufen. Allerdings sind alle Spiele der Reihe problemlos miteinander kombinierbar und bieten dadurch eine größere Zahl an Spielmöglichkeiten. Auf den einzelnen Karten sind symbolisch alle wichtigen Fertigkeiten des Helden von Rüstungsschutz, Waffenschaden, Magieresistenz oder Abklingzeit eines Zaubers festgehalten. Die einzelnen Werte von Rüstung, Zaubertränken und Ähnlichem wird beim Zaubern, Angreifen und Verteidigen zusammengezählt. Hierzu gibt es noch einen Würfelwurf, der dazugezählt wird. Das Ergebnis vergleicht man dann mit dem Ergebnis des Gegners und hofft, dass der eigene Held noch steht und der andere Staub frisst.
Schön ist die große Vielzahl von unterschiedlichen Karten. Dank der Manöver, der Ereigniskarten und der Möglichkeit, Zauber spontan auszusprechen, statt sie auszustatten, kann man den Gegenspieler manchmal böse überraschen. Somit bleibt stets die Spannung gewahrt, denn man kann nie vorhersagen, ob die eigene Attacke gelingen wird. Zeichnerisch sind alle Karten im bekannten und beliebten Comicstil gehalten. Zusätzlich gibt es in der Spielbox Vorschläge für kleine Szenarien, mit denen man sich mit dem Kartenspiel dem Vorbild Rollenspiel ein klein wenig mehr annähern kann. Die Regeln sind im Beiheft gut erklärt und haben sich nach der ersten Runde jedem Spieler gut eingeprägt.
Für eine kleine Spielrunde zwischendurch, wenn der Spielleiter gerade ausgefallen ist, oder eine heitere Partyrunde mit Freunden, die nicht viel mit Rollenspiel anfangen können, bietet "Kleine Helden - Schurken & Halunken" beidermaßen Spaß und Spannung. Da das Spiel sich selbst nicht ernst nimmt, macht das Spielen großes Vergnügen und eine Niederlage schmerzt deswegen auch nur halb. Schön, dass man jetzt auch die Helden des Zwielichts spielen kann. Eine spaßige Idee, die begeistert.