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 Kunst für Kids: 13 Skulpturen, die du kennen solltest

Serie: Kunst für Kids
Autoren: Angela Wenzel
Verlag: Prestel

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Bildhauerei ist eine Kunstform, in der sich der Künstler teilweise stark körperlich betätigen kann. Vielleicht ist deshalb diese Form der Gestaltung - teilweise unbewusst - sehr beliebt. Gerade Kinder beschäftigen sich zum Beispiel gerne mit Knete. Und wer hat schließlich nicht schon einmal etwas (wenn auch wenig Sinnvolles) geschnitzt oder geformt? Auch wenn dies nur die letzten Weihnachtsplätzchen waren, die dann noch kunstvoll bearbeitet und verziert wurden.
Zugegebenermaßen denkt man nicht an solche Dinge, wenn man das Wort Skulptur hört. Und doch gibt es eine weitere Gemeinsamkeit – die Dreidimensionalität. Diese muss man nicht wie bei einem Bild durch einen Trick erst vorgaukeln, sondern sie ist eine wichtige Eigenschaft dieser Bildwerke, die die Schaffung eines solchen Werkes aber auch gleich viel schwieriger macht. Gerade deswegen haben Skulpturen aber auch eine ganz andere Wirkung und Ausstrahlungskraft auf den Betrachter. Doch oft übersieht man diese Kunstwerke auch im täglichen Leben. Im vorliegenden Buch stellt Angela Wenzel stellvertretend für viele tausende exemplarisch 13 Skulpturen vor.

"13 Skulpturen, die du kennen solltest" erscheint in der Reihe "Kunst für Kids" im Prestel Verlag und folgt dem äußeren Erscheinungsbild dieser Reihe. So ist jeder Skulptur mindestens eine Doppelseite gewidmet. Neben der eigentlichen Darstellung können Kunstinteressierte oft auch Detailaufnahmen betrachten. Erläuternde Texte begleiten die Fotos. Am oberen Seitenrand befindet sich ein Zeitstrahl, auf dem neben wichtigen Ereignissen auch die Daten zur jeweiligen Skulptur eingetragen sind. Kleine Rätselfragen sowie viele Anregungen zum Mit- und Nachmachen bereichern den Text über den eigentlichen Informationsgehalt hinaus. Damit wird die reine Information nochmals spielerisch gerade für jüngere Leser aufbereitet und wirkt anregend.

Die Auswahl der dargestellten Skulpturen ist äußerst vielfältig. Es sind Vertreter aller Epochen von der Antike bis in die Moderne ebenso vorhanden wie Werke verschiedener Kulturen, wie zum Beispiel afrikanische, japanische oder indische Skulpturen zeigen. Natürlich vermisst der Kenner einige bekannte Statuen. Aber die Autorin dehnt den Begriff Skulptur sehr weit und hat auch Plastiken mit aufgenommen, und gerade dies macht das Buch interessant, denn der Begriff Skulptur ist eben nicht so eng begrenzt. Insofern ist die weite Auslegung der Definition sehr zu begrüßen.

Erstaunlicherweise ist der Text mit wenigen Sätzen selbst für Kinder sehr kurz gehalten, die sich (einigermaßen gute Lesekenntnisse vorausgesetzt) das Buch mühelos selber erschließen können. Oft fehlen aber noch einige weitere Informationen. Da können die vielen weiterführenden Hinweise auf Bücher und insbesondere das Internet nicht ganz darüber hinwegtrösten. Es bleiben viele Fragen unbeantwortet, die beim Lesen und Betrachten auftauchen. Auch kommt es, wenn auch selten, zu Wiederholungen des Textes und der Bildbeschreibungen, zum Beispiel bei der Beschreibung des Buddhas und der Statue des Davids, wo sogar einige Sätze fast wörtlich wiederholt werden. Sogar jüngere Kinder finden solche wortgetreuen Wiederholungen aber langweilig. Hier hätten die angesprochenen zusätzlichen Informationen zu Kunstwerk oder Künstler gut getan. Auch im Glossar haben sich einige Fehler eingeschlichen. So sind nicht alle Begriffe voneinander abgegrenzt; mehrmals gehen die Beschreibungen verschiedener Begriffe ineinander über, ohne erkenntlich getrennt zu sein, was insbesondere wieder beim jüngeren Leser zu Verwirrung führen kann.

Ein wichtiger Hinweis bleibt noch zum Schluss: Oft findet man die fantastischsten Skulpturen direkt vor seiner Haustür. Beim nächsten Spaziergang sollten neben kleinen und großen Kunstfreunden auch diejenigen, die der Meinung sind, einfach gar nichts mit Kunst anfangen zu können, einmal darauf achten, welche Kunstwerke direkt vor der eigenen Nase sind. Als Anregung aus dem Buch lohnt es sicher dann, sich selbst die Frage zu stellen, was die Skulpturen darstellen sollen, warum sie dort sind und wer sie geschaffen hat. Und das ist sicher nur eine Anregung, die jeder (ob Erwachsener oder Kind) nach der Lektüre des Buches aktiv aufnehmen kann.

Fazit: Wieder einmal eine schöne Heranführung an das Thema Kunst. Ideal für die Jüngeren, aber auch durchaus für Erwachsene einen Blick wert. Nur der Text hätte etwas sauberer bearbeitet werden müssen.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.

Lars Perner



Hardcover | Erschienen: 31. März 2010 | ISBN: 9783791370095 | Preis: 12,95 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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