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Listen, welche Bücher man gelesen haben muss, gibt es viele. So unterhaltsam wie "Weltliteratur für Eilige" sind sie aber meistens nicht.
90 Werke, die mit gutem Recht als "Weltliteratur" bezeichnet werden, sei es durch ihre Bedeutung für die Literatur oder ihre Verbreitung in der gesamten Welt, werden hier zusammengefasst. Jedes Werk nimmt lediglich eine Seite ein, da es in vier Bildern gezeigt wird. Von diesen vier Bildern ist auch noch eines ein Titelbild, so dass die Geschichte immer in nur drei Bildern abgehandelt wird. Kurz wird auf die Ausgangssituation eingegangen, der Handlungshöhepunkt wird gezeigt, dann der Schluss.
Positiv an den Bildergeschichten ist, dass sie so kurz gefasst sind, dass sie die Neugier auf das betreffende Buch nicht verderben, sondern vielmehr noch anfachen. So kurz wie die Geschichte dargestellt wird, ist komplett klar, dass unmöglich alle Facetten dargestellt werden können, dadurch können diese Streifen durchaus dazu verführen, das ein oder andere Buch wirklich komplett zu lesen. Daher sind die einzelnen Streifen als ganz knappe Zusammenfassungen zu verstehen, die ohne Wertung über die Qualität des Buches die Handlung darstellen - auch wenn dies teilweise absurd verkürzt und ironisch geschieht. Es ist jedem Betrachter selbst überlassen, ob er diese Kurzzusammenfassungen wirklich als Kaufempfehlung versteht oder sich einfach inspirieren lassen möchte.
Die Zeichnungen selbst sind nicht wirklich detailreich ausgearbeitet, sondern erinnern eher an Kinderzeichnungen oder schnelle Skizzen, die in schwarz-weiß grob die Details und die Charaktere der Geschichte zeigen. Die Texte zu den Bildern sind meistens ironisch, oftmals auch sarkastisch oder schwarzhumorig, aber immer lustig zu lesen.
"Weltliteratur für Eilige" ersetzt natürlich keinesfalls die Lektüre dieser Klassiker, allerdings zeigen die Bilder kurz und äußerst witzig die wichtigsten Handlungspunkte und beweisen so, dass egal, wie viele tausend Seiten ein Buch hat, die Kernessenz lässt sich immer auf drei Bilder reduzieren. Zudem macht dieses Buch jeden zu einem oberflächlichen Literaturkenner, die Situationen, in denen man sich nicht über Bücher, "die man gelesen haben muss", unterhalten konnte, dürften damit weniger werden.