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Nach dem Massaker von Station 9 haben die Protagonisten alle Hände voll zu tun. Eine Kernschmelze muss verhindert werden und einige Überlebende auf dem Planeten sollen noch gerettet werden. Doch das wird kein Spaziergang, denn das Warngerät von Yoshimoto kündigt einen weiteren Schicksalsschlag gegen die Erde an und wie es aussieht, wird dies der finale Schlag sein ... - kann sich die Crew der Kopernikus retten?
Der sechste Teil der Serie - natürlich erneut ohne eigenständigen Titel - schließt nahtlos an der Handlung der vorherigen Folge an.
Die Crew der Kopernikus erlebt in den etwas über fünfzig Minuten Spielzeit einige für den Hörer aufschlussreiche und gut in Szene gesetzte Abenteuer. Das globale Problem tritt mehr und mehr in den Vordergrund. Die Welt steht am Abgrund, das Dunkel der Hintergründe wird langsam etwas gelichtet und die Frage ist, wie viele Menschen noch gerettet werden können. Dabei geht Autor Andreas Masuth recht frei mit dem Leben seiner Protagonisten um, was bereits im vorherigen Teil für eine kleine Überraschung gesorgt hat.
Das Sympathische an dieser Serie ist, dass die Protagonisten scheinbar nicht unter Schutz stehen und ihnen durchaus jederzeit etwas passieren kann. Das macht es einen Zacken interessanter und es drängt sich gar die Frage in den Vordergrund, ob die Serie überhaupt ein "Happy End" haben wird oder ob "wir" und die Erde dem Ende entgegen gehen. Parallelen zur richtigen Welt in Form von Gesellschaftskritik sind natürlich nicht von der Hand zu weisen, aber die Gedanken kann sich jeder Hörer selbst machen.
Ein starker Pluspunkt der Produktion ist im übrigen auch, dass sich nicht alles um das "Primärziel" dreht, sondern die Charaktere ihr Eigenleben weiter zur Verfügung haben und sich so nette Nebenschauplätze auftun, wie beispielsweise das einzulösende Versprechen an die verstorbene Amanda. Ganz nebenbei sei noch erwähnt, dass die Folge den Hörer natürlich im spannendsten Moment wieder alleine lässt und große Erwartungen für den siebten Teil weckt.
Sprechertechnisch ist die sechste Folge - im Gegensatz zur vorherigen - etwas abgespeckt worden und so sorgen "nur" Sandra Schwittau, Torsten Münchow, Norbert Gastell, Phillip Brammer, Fritz von Hardenberg, Christine Pappert, Michael Schernthaner, Walter von Hauff, Gerhard Acktun, Claudia Burges und Melanie Manstein für die stimmliche Umsetzung der sozialkritischen Geschichte.
Musik und Effekte sind über weite Strecken in Ordnung, nur das Problem mit den verzerrten Stimmen (in diesem Fall durch die Funksprüche) hat Maritim noch nicht in den Griff bekommen, es zieht sich durch alle derzeit erscheinenden Serien aus diesem Hause. Abwechslung und das nah an der Realität Bleiben sorgen im Normalfall für einen erhöhten Hörgenuss, aber das auditive Verständnis sollte dauerhaft im Vordergrund stehen - der beste Effekt bringt nichts, wenn die Stellen kaum zu verstehen sind.
Cover und Booklet sind wieder einmal nur stiefmütterlich behandelt worden. Während das Cover nicht unbedingt hinreißend, aber durchaus noch vertretbar ist, so zeigt sich das Innenleben wieder einmal von seiner grausamsten Seite. Acht lieblos aufgelistete Serienlogos mit belanglosen Zusatztexten verbrauchen den Platz und bieten dem Käufer nichts. Das "Beste" am Booklet ist wieder einmal nur die Sprecherliste. Dabei wäre es gerade für diese so stark zusammenhängende Serie eine enorme Bereicherung, wenn die zuvor geschehenen Ereignisse vor jeder Folge kurz zusammengefasst werden würden.
Insgesamt bietet der sechste Teil eine gute Handlung. Die Charaktere behalten ihr Eigenleben und ein erfreuliches Wiedersehen mit einer Figur sorgt für Optimismus vor dem CD-Player. Die Vorfreude auf die große Katastrophe im siebten Teil ist vorprogrammiert.