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Mit "Gewöhnliche Sterbliche" findet die
"Destiny"-Trilogie ihre Fortsetzung. Der Kampf der Föderation gegen die Borg geht in die zweite Runde und führt die Geschehnisse des Vorgängerbandes "
Götter der Nacht" nahtlos fort. Achtung, diese Rezension enthält Informationen über die Ereignisse aus dem Vorgängerroman.
Die erste Angriffswelle der Borg ist zurückgeschlagen, hat jedoch eine verwüstete Föderation zurückgelassen, deren Verteidigungsflotte einem weiteren Angriff nicht standhalten kann. Glücklicherweise ist es den Raumschiffen Enterprise und Aventine gelungen, ein Netz aus Subraumtunneln zu entdecken. Einer davon dient den Borg als Sprungbrett in den Alpha-Quadranten - doch welcher? Während die Schiffe versuchen, den richtigen Tunnel zu finden, schmiedet Präsidentin Bacco auf der Erde eine neue Allianz aus Föderations- und "Nicht-Mitglieds"-Welten. Eine vereinte Streitmacht soll in den Borg-Raum vordringen und die kybernetischen Feinde dort aufhalten, bis die Tunnel zerstört werden können. Doch reicht dies aus, den überlegenen Gegner aufzuhalten?
Die Titan befindet sich unterdessen in einer misslichen Lage. Wie vor vielen Jahrhunderten auch die Columbia werden Schiff und Crew von den übermächtigen Caeliar festgehalten. Das Außenteam wird mit Captain Erica Hernandez konfrontiert, die nicht gealtert ist und sich mit ihrer generationenlangen Gefangenschaft abgefunden hat. Kann es ein Entkommen vor den gottgleichen Wesen geben?
Der Krieg gegen die Borg geht weiter und die Föderation steht am Abgrund.
David Mack lässt es in diesem zweiten Band der Trilogie deutlich ruhiger angehen als in dessen Vorgänger. Kämpfe und Schlachten bleiben erst einmal außen vor, dafür liegt der Fokus auf der Fortführung der einzelnen Handlungssträngen und davon gibt es mehr als genug. Die Geschichte wird auf insgesamt vier Ebenen erzählt, die geschickt miteinander verwoben sind. Dabei schwingt an allen Schauplätzen die permanente Bedrohung durch die Borg und die damit einhergehende Endzeit-Stimmung mit.
Die verzweifelten Versuche von Präsidentin Bacco, ein Bündnis zu schmieden, das so in der bisherigen Geschichte der Föderation einmalig ist, erinnert an den Krieg gegen die Romulaner, der letztendlich zur Gründung der Weltengemeinschaft führte. In Rückblicken erhält der Leser weiter Einblick in die tragische Entwicklung von Captain Erica Hernandez, die seit Jahrhunderten in der Gefangenschaft der pazifistischen Caeliar lebt. Ihr Zusammentreffen mit dem Außenteam der Titan führt die beiden Erzählebenen der Vergangenheit und Gegenwart endlich zusammen und rückt die gottähnlichen Wesen ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
Die Enterprise unter Captain Picard und die Aventine unter Captain Ezri Dax befinden sich währenddessen direkt an der Front und die Erforschung der Subraumtunnel führt sie in einen Konflikt mit alten Bekannten, die besonders Fans der Serie "Star Trek - Voyager" vertraut sein dürften. Ein geschickter Trick des Autors, der dieses Zusammentreffen kunstvoll inszeniert und die Rückkehr der Schiffe mit einer grausigen Überraschung verbindet. Natürlich wimmelt es auch in diesem Band wieder von etlichen Gast-Charakteren. Am Ende steht der Leser vor mehreren Cliffhangern, die den Zeitpunkt bis zum Erscheinen des abschließenden Bandes der Trilogie lang werden lassen.
Fazit:
David Mack versteht sein Handwerk und bietet dem Leser mit "Gewöhnliche Sterbliche" eine ausgezeichnete Fortführung des Vorgängerbandes. Der Autor jongliert geschickt mit den einzelnen Handlungsebenen, führt diese zum richtigen Zeitpunkt zusammen und versteht es, den Abgrund, an dem die Föderation steht, in den Köpfen der Leser lebendig werden zu lassen. Ein außerordentlich guter Roman, der Lust auf die Fortsetzung macht.