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Die Schlacht des Guten gegen das Böse tobt erneut, dieses Mal sind es jedoch nicht Vampire und Werwölfe, Magier oder Hexen, die gegeneinander antreten nein, in "Im Namen der Engel" sind es die himmlischen Heerscharen, die unter uns Menschen wandeln.
Nach dem Tod ihres Onkels Franklin liegt es an Bree Winston, dessen Kanzlei zu übernehmen, mitsamt der manchmal doch etwas sonderbaren Mandanten. Frisch nach Savannah zurückgekehrt, macht sich die junge Anwältin daran, ein neues Büro zu finden, ist das alte doch mit samt ihres Onkels darin abgebrannt. Als wäre dies nicht schon stressig genug, erhält sie auch sogleich einen komplizierten Fall, vermittelt von ihrem alten Jura-Professor. Sie soll beweisen, dass der schwerreiche Mr. Skinner nicht etwa an Herzversagen gestorben ist, sondern ermordet wurde. Ihr Auftraggeber: Mr. Skinner höchstselbst. Im Laufe der Ermittlungen wird Bree mit einer illustren Schaar aus Engeln konfrontiert, die ihr zur Seite stehen und sie vor den gegnerischen Mächten schützen. Selbige bleiben nicht untätig und versuchen mehr als einmal, die junge Anwältin zu beseitigen. Zudem gehen auch die Erben des toten Millionärs gegen sie vor, wollen sie doch, dass nicht weiter ermittelt wird. Und als wäre das nicht alles mehr als genug, erfährt Bree Überraschendes zu ihrer eigenen Vergangenheit.
Der neueste Trend auf dem Büchermarkt ist in Deutschland angekommen: Engel. Mit Bree Winston-Beaufort hat Autorin Marry Stanton eine charismatische Titelheldin erschaffen, die plötzlich mit der Welt des Übersinnlichen oder genauer, des Überirdischen konfrontiert wird. Unversehens gerät sie zwischen die Fronten des ewigen Streits von Gut gegen Böse und muss nun in ihrer Eigenschaft als Anwältin ermitteln und ihre Mandanten verteidigen. Es ist lustig zu lesen, wie Bree das Vorhandensein der übernatürlichen Wesen zuerst leugnet und versucht, mit Rationalität und Logik Erklärungen für die Geschehnisse zu finden. Natürlich ist dies unmöglich und so wächst sie nach und nach in ihre Rolle hinein.
Die ihr zur Seite stehenden Engelswesen unterscheiden sich in ihrem Charakter sehr voneinander. Da ist der schwule Ronald, der humpelte Russe Petru und die exzentrische Lavinia. Hund Sascha und der Professor komplettieren das Team. Die Autorin spielt mit der Vielfalt der Protagonisten und schafft es ein buntes Team zu kreieren, das das Herzstück der "Compagnie" ist. Im Laufe der Ermittlungen erfährt Bree auch mehr über ihren Onkel und dessen Tätigkeit als "Himmlischer Vertreter". Ihr eigene Vergangenheit wird unerwartet zum Thema und hält eine Überraschung bereit. Mary Stanton schreibt flüssig und versteht es, durch die von ihr geschaffenen Charaktere zu fesseln.
Schwachpunkte des Buches sind allerdings fehlende Geschwindigkeit und kaum vorhandene Spannung. So schreitet die Geschichte nur äußerst langsam voran und Spannung mag sich einfach nicht einstellen. Zwar ist die Protagonistin mehr als einmal in Gefahr, doch ist hier natürlich klar - handelt es sich doch um den Auftaktband einer Reihe -, dass ihr nichts geschehen kann. Was jedoch viel problematischer ist: Die Suche nach dem Mörder will einfach nicht mitreißen. Viel zu schwach und klischeehaft sind die Charaktere der Hauptverdächtigen ausgearbeitet. Am Ende wird auch das Finale zäh in die Länge gezogen und bietet keinerlei Überraschung.
Fazit:
Liebenswerte Charaktere, mystische Wesen und eine Anwältin in etwas anderer Umgebung machen den ersten Fall von Bree Winston durchaus lesenswert. Die Schwachpunkte in Spannung und Geschwindigkeit der Geschichte lassen sich verschmerzen. Ein guter Auftaktband, der von seinem Nachfolger hoffentlich noch überboten wird.