Gesamt |
|
Action | |
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bedienung | |
Bildqualität | |
Extras | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Sunny und Ulf sehen aus wie ein Traumpaar. Vor zehn Jahren hat sich Sunny für Ulf und gegen Boris entschieden und heute planen die beiden ihre Hochzeit - mitten im Leben stehend, mit einem schönen Haus, beruflich erfolgreich und mit dem nötigen Kleingeld für ein recht luxuriöses Leben. Wie aus heiterem Himmel meldet sich Boris wieder und steht vor der Tür. Die Abwendung von Sunny hat er nicht ganz verkraftet, doch schnell ist die Vergangenheit begraben und nun tun sich neue Abgründe auf, denn Boris' Motive sind nicht edel.
"Sunny" ist ein Erotik-Thriller aus dem Hause Epix mit einer Laufzeit von etwas mehr als neunzig Minuten und erzählt eine ganz passable Geschichte, ohne dabei wirklich Akzente zu setzen.
Die Handlung ist nicht kompliziert und auch vorhersehbar: Die beiden ehemaligen Freunde treffen zehn Jahre nach dem großen Knall wieder aufeinander und starten eine neue Runde im Ring rund um Frauen, Anerkennung und Erfüllung des Lebens. Dabei sind Ulf und Boris sich recht ähnlich, die beiden Anwälte kennen keine Skrupel bei der Erreichung ihrer Ziele. Sunny wäre gerne Schauspielerin geworden, Boris' "Freundin" ist zufälligerweise eine und so nimmt das Beziehungschaos seinen Lauf.
Natürlich ist es absehbar, dass sich Boris zwischen das verlobte Paar stellt, aber trotzdem kann die Handlung für Unterhaltung sorgen. Etwas schwach hingegen sind die Dialoge ausgefallen, da fehlt ein bisschen was. Die Gespräche sind ohne Feuer und bleiben meist nur blass in Erinnerung.
Die Produktion wurde digital bearbeitet und das fällt auch auf. Das Bild fällt recht matt aus, was aber noch zu verkraften ist. Das Rauschen ist hingegen gut unterdrückt worden. Bei der Tonqualität zeigen sich größere Defizite. Die Lautstärke schwankt zu stark, so dass teilweise Dialoge untergehen, andere jedoch zu laut werden. Auch die Kameraführung hat zwischendurch ihre schlechte Zeiten, wenn die Kamera hin und her schwankt, was wiederum den Zuschauer unruhig macht. Generell wirkt der Film für einen Erotik-Thriller doch etwas zu sanft geschnitten. Große Spannungsmomente tauchen nicht auf und auch die musikalische Begleitung ist weit entfernt von purer Dramatik.
An den Schauspielern und ihren Leistungen gibt es nichts auszusetzen. Fabian Busch (23 – Nichts ist so wie es scheint, Der Untergang, Der Vorleser), Wanja Mues (Der Fürst und das Mädchen, GSG 9), und Kathrin Kühnel (Die Novizin, Alles außer Sex) hauchen dem Film ein wenig Leben ein.
Als Extras werden ein Audiokommentar, ein gutes, fast dreißig Minuten langes Making of und ein paar entfallene Szenen angeboten. Ebenso ist das obligatorische Wendecover wieder mal ein Pluspunkt.
Insgesamt präsentiert sich "Sunny" als eine nette Beziehungs"komödie". Die Thriller- und Erotikausprägungen halten sich zu sehr im Hintergrund. Eine bisschen nackte Haut macht noch keine Erotik und ein bisschen Spannung noch keinen Thriller. Die Handlung plätschert einfach vor sich hin, ohne wirklich mitzureißen. Für den verregneten Sonntag ist der Film aber dennoch eine Möglichkeit.