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Ranneng, einst Hauptstadt des Landes, doch durch seine Nähe zu den Wäldern Sagrabas und damit den Orks, uninteressant geworden, ist das nächste Etappenziel der etwas merkwürdigen Reisegesellschaft aus einem Meisterdieb, einem Kobold, einem Trupp von Wilden Herzen und einigen Elfen. Ihr Ziel ist Hrad Spine, um dort das Horn des Regenbogens zu finden, bevor sich der Unaussprechliche wieder erhebt. Doch auch die bisherige Reise war nicht ohne Gefahren, denn sowohl die Diener des Unaussprechlichen als auch Lakaien des ominösen Herrn sind ihnen dicht auf den Fersen und haben schon ihre Opfer von der kleinen Gruppe gefordert. Doch im Schutz der Stadt wollen die Gefährten erst einmal ihre Vorräte auffüllen und so treten alltäglichere Sorgen in den Vordergrund – wie die Zahnschmerzen des Gnoms Hallas.
Während eine Gruppe sich auf die Suche nach einem Bader macht, werden die in der Gaststätte zurückgebliebenen Freunde überfallen. Das Ergebnis des Kampfes sind einige Tote und der Verlust des magischen Schlüssels, der ihnen die Tür nach Hrad Spine hätte öffnen sollen. Ein Versuch ohne diesen das Ziel zu durchqueren würde das Himmelfahrtskommando, das die Expedition sowieso schon darstellt nur noch Lebensgefährlicher machen. Doch wer hat den Schlüssel? Die Diener des Herrn oder die des Unaussprechlichen?
"Schattenstürmer" ist der zweite Band der "Die Chroniken von Siala"-Reihe von Alexey Pehov. Langsam ist aus dem bunt zusammengemischten Haufen eine echte Einheit geworden, auch wenn noch immer jeder seine kleinen Geheimnisse vor den anderen verbirgt, die gerade in diesem Band für einiges an Furore sorgen. "Schattenstürmer" spielt in einem zeitlich und räumlich sehr begrenzten Rahmen und doch passiert in diesen wenigen Tagen sehr viel. Alexey Pehov enthüllt viel über die Gefährten Garrets und den Leser erwartet die ein oder andere Überraschung. Natürlich bleibt eine ganze Reihe von Geheimnissen ungelüftet und macht die Gefährten so interessant, ebenso wie die Figur des Garret selbst. Denn, wie schon im Vorgängerband, erlebt man die Geschichte aus der Ich-Perspektive des Meisterdiebes.
"Schattenstürmer" wirft damit mehr neue Fragen auf, als alte beantwortet werden, eröffnet aber auch andere Perspektiven. Und auch wenn man dem eigentlichen Ziel, Hrad Spine, mit diesem Band kaum näher gekommen ist, liegt in diesem Roman doch vor allem im Weg das Ziel. Die Gefährten rücken in den Fokus. Und gerade deren Geheimnisse sind es, die die Spannung in "Schattenstürmer" ausmachen. Natürlich verzichtet der Autor auch hier nicht auf einige aufregende Handgreiflichkeiten, aber die Handlung ist doch mehr nach Innen gerichtet.
Abgeschlossen wird das Buch durch ein Glossar mit Erläuterungen zu Personen, Völkern und Örtlichkeiten.
Bleibt abzuwarten ob Alexey Pehov es schafft im nächsten Teil den Bogen stimmig weiter zu führen und der eigentlichen Handlung wieder etwas mehr Raum zu lassen, damit die Geschichte sich zügig weiterentwickelt.