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Überraschend wird Kogoro Mori zu einer Konferenz der Tokioter Polizei gebeten. Die versammelten Beamten mehrerer Präfekturen diskutieren den Stand der Ermittlungen in einer Mordserie, die bereits sechs Menschen das Leben gekostet hat. Das Bindeglied zwischen allen Fällen ist ein Mahjong-Stein neben jeder Leiche. Auch fehlt jedem Opfer ein Gegenstand, den er immer bei sich getragen hat. Und bis auf den sechsten Toten, der an einer Mautstation bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt - der Täter hatte offensichtlich kurz zuvor die Bremsflüssigkeit abgelassen -, wurden alle durch einen Messerstich von oben in die Brust getötet.
Dank eines eingeschmuggelten Mikrofons hört Conan vom Flur aus die Berichte der Beamten mit. Doch wirklich Feuer fängt der kleine Meisterdetektiv, der in Wirklichkeit der durch ein Gift geschrumpfte Oberschüler Shinichi Kudo ist, erst, als Inspektor Yamamura ihm über den Weg läuft. Der mehr als trottelige Polizist summt just die Melodie vor sich hin, die Conan in einem früheren Fall als die Tastentöne eines Handy identifiziert hat, die direkt zum Chef der geheimnisvollen Organisation führen, die in ganz Japan Verbrechen verübt ohne je gefasst oder auch nur verdächtigt worden zu sein. Offenbar hat ein Polizist, der an der Konferenz teilgenommen hat, eben jene Tasten auf seinem Handy gedrückt. Conan hastet nach draußen und folgt der Spur des Beamten, der ein verkleidetes Mitglied der Verbrecherorganisation zu sein scheint. Der Verdächtige entkommt unerkannt mit einem Porsche 365A - dem Auto, das Gin und seinem Partner Wodka gehört, den gefährlichsten Killern der "Schwarzen Männer".
Doch was will die Organisation bei den Ermittlungen zu der "Mahjong-Mordserie"? Ahnt sie, wer Conan wirklich ist? Und warum hat Conan just an diesem Morgen davon geträumt, dass Wodka Ran erschießt? Conan beschließt den Täter zu finden und die Chance zu nutzen, mehr über die "Schwarzen Männer" herauszufinden - wohlwissend, dass er nicht nur sein Leben damit riskiert.
"The Raven Chaser", der dreizehnte Conan-Kinofilm, lief ab dem 18. April 2009 in den japanischen Kinos und ist seit dem 28. Mai 2010 auch in Deutschland auf DVD erhältlich. Gewohnt perfekt ist das Layout der DVD-Box, die Synchronisation und die japanische Originaltonspur (natürlich beide in sehr gutem Dolby Digital 2.0), das beiliegende Booklet und eine zusätzliche Papphülle mit FSK12-Logo, die es ermöglicht, den Film ohne das hässliche Emblem einzureihen in die seit einem Jahrzehnt die Fans begeisternde Serie. Und der dreizehnte Film kommt nach Deutschland mit der Empfehlung, der bisher erfolgreichste in den japanischen Kinos gewesen zu sein.
Schon die ersten Minuten machen klar, dass in diesem Fall weder Klamauk noch irgendeine Schatzsuche im Vordergrund stehen, sondern eine spannende, hochdramatische Ermittlung. Brillant die Synchronisation, perfekt der Aufbau der Story. Und auch wenn gelegentliche Längen im Verlauf des Films und der spärlich gesäte Humor ein wenig für Irritation sorgen, fesselt doch die Frage, ob Conan der Organisation auf die Spur kommt und den Täter der Mordserie dingfest machen kann.
Spätestens nach dem genialen Schluss ist wirklich jeder Fan des kleinen Grundschülers Conan zufrieden. Und auch wenn man sowohl die Filme als auch die Comicserie, die mittlerweile beim 67. Band angekommen ist (Stand Juli 2010), kennen sollte, um sämtliche Anspielungen verstehen zu können, ist dieser dreizehnte Film ein Beispiel für perfekte Kinounterhaltung. Mit der Einschränkung, dass man auf den typischen Manga- und Anime-Zeichenstil stehen sollte, der Story des geschrumpften Oberschülerdetektivs Shinichi etwas abgewinnen kann und die Verknüpfung von Mordfällen, humorigen Einlagen und Actionszenen mag.
Einhundertzehn Minuten Hochspannung sind garantiert, wenn man "Der nachtschwarze Jäger" im heimischen Sessel genießen will. Und nur wer hochkonzentriert dem Verlauf der Ermittlungen folgt, versteht alle Nuancen diesen hochkomplexen Falles. Denn auch in den ruhigeren Passagen, die einen hohen Dialoganteil haben, werden Dinge zur Sprache gebracht und Anspielungen an frühere Ergebnisse angebahnt, die es nicht zu verpassen gilt, wenn man diesen Film zur Gänze genießen will.