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Der in Hamburg angesiedelte
Zwerchfell Verlag bringt mit "Die Zeit und Gott" Aike Arndts ersten Comicband heraus. Zuvor - im Jahr 2008 - wurde Arndts Animationsfilm "Styx", der sehr viel positiven Zuspruch erhielt, für den Deutschen Kurzfilmpreis nominiert.
Im fast quadratischen Band "Die Zeit und Gott" finden sich schwarzweiße Comics in unterschiedlicher Länge. Gleich zu Beginn erfährt der Leser, dass es vor dem Universum schon mindestens eine DHL-Botin gab, der aber dann natürlich niemand öffnen konnte. Bis dann schließlich durch das Tröten eines Babyelefanten das NICHTS wich und das Universum entstehen konnte. Gott ist dabei nicht untätig und in den einzelnen Comicepisoden gibt es Einzelheiten zu Gotts Schaffensprozess und auch zu seinen Hobbys und Vorlieben. Seinen Freunden Luz, Sonne und Mond ist ebenfalls Platz in diesem kleinen Band eingeräumt. So erfährt Gott beispielsweise, dass der Mond gerne Schuhe aus Seelenheil trägt oder muss sogar am eigenen Leib erfahren, dass er vergessen hat, das Internet zu erfinden. Gott lacht gerne und macht gerne Witze - in diesem Comic gibt es wirklich eine Menge über Gott zu erfahren, was bisher niemand auch nur ahnte.
Langweilig wird es bei der Lektüre dieses Comics nie. Aike Arndts Humor ist erfrischend einfach und findet mit den schlichten und doch so aussagekräftigen Zeichnungen eine passende Bühne. Ein Highlight ist die Story "Nichts als Segen", in dem Gott von drei jungen Studenten an der Tür um Segen gebeten wird, er nach Nachfrage bei Luz (kurz für Luzifer) aber nur noch Verdammnis, Sintflut und ganz viel Stress anbieten kann. Arndt traut sich den Schöpfungsprozess in seinen Comics zu persiflieren und sogar neu zu erfinden. Tatsächlich ist er so viel lustiger, als die "Originalvorlage" je sein könnte.
Acht Euro für 64 Seiten sind nicht wenig und der Comic ist sehr schnell durchgelesen. Doch eignet sich dieser Comicband auch sehr gut als Geschenk, sticht er doch mit seinem ungewöhnlichen Thema aus den Publikationen heraus und kann zudem die Leser zuverlässig zum Lachen bringen. Der braune, leicht geprägte Umschlag ist von guter Qualität und bietet eine sehr gute Haltbarkeit. Da kann der relativ schmale Band häufig zur Hand genommen werden, ohne Schaden zu erleiden.
Erfrischender Umgang mit einem "alten" Thema, empfehlenswert für jeden Comicfan mit einem Faible für besondere Storys.