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Lucinda, genannt Luce, hat es nicht leicht. Eigentlich ist sie ein sehr intelligentes Mädchen, bekam ein dreijähriges Highschool-Stipendium und hatte ausgezeichnete Noten. Da sie allerdings das ist, was man als schwierig bezeichnen kann und es immer wieder Probleme in ihrem Leben gab, stecken ihre Eltern sie ins Internat.
Sword & Cross ist eine sehr strenge Institution für Teenager mit krimineller oder psychischen Problemen. Luce findet es natürlich furchtbar, dorthin zu müssen, doch einmal angekommen, merkt sie, dass ihre Mitschüler gar nicht so ungewöhnlich sind. Zu einigen Mädchen findet sie schnell Kontakt und auch bei den Jungs gibt es welche, die sie interessieren. Besonders Daniel: Von ihm ist Luce auf den ersten Blick absolut fasziniert, doch der scheint an ihr so gar kein Interesse zu haben. Cam dagegen interessiert sich sogar sehr für sie.
Luce aber spürt bei Daniel eine Vertrautheit, ganz so, als würden sie einander schon seit Ewigkeiten kennen. Doch woher? Sie haben sich vorher noch nie gesehen. Oder? Luce weiß nicht mehr, was sie nun glauben soll, denn sie sieht seltsame Schatten und spürt, dass etwas Unheimliches vor sich geht.
Getrieben von ihrer Neugier und dem Wunsch, die Wahrheit über sich und auch über Daniel zu erfahren, beginnt sie zu recherchieren. Dann jedoch bricht plötzlich ein Feuer in der Schule aus. Luce gerät in Lebensgefahr und Daniel erweist sich als ihr Schutzengel und Retter in der Not. Nun kann er vor ihr nicht länger verheimlichen, was er ist, denn Luce hat seine Flügel und seine besonderen Fähigkeiten mitbekommen.
Daniel eröffnet ihr, dass sie schon seit langer zeit Liebende sind, die jedoch nicht zusammenkommen können und deren Geschichte sich alle siebzehn Jahre wiederholt. Luce ist jedoch entschlossen, dieses Muster zu beenden. Sie liebt Daniel und will mit ihm zusammen sein.
Was wie ein ganz normaler Teenie-Roman mit den üblichen Problemen beginnt, wird mit dem Fortschreiten der Handlung zu einem außergewöhnlichen Fantasywerk. Das phantastische Element tritt allerdings erst zum Ende hin richtig zutage. „Engelsnacht“ ist in erster Linie eine Geschichte um Luce und ihrer Suche nach der Wahrheit und ihrem Kampf ums Glück mit Daniel.
Szenen mit den beiden zusammen sind allerdings eher selten. Zuerst behandelt Daniel sie sehr kühl und weicht ihr aus. Als er dann zu ihrem Retter wird, zeigen sich auch seine Gefühle für sie. Ganz so leicht nachvollziehbar sind diese allerdings nicht, was jedoch für beide Seiten gilt. Luce entbrennt geradezu in großer Liebe zu ihm nur durch die Tatsache, dass sie bei ihm das Gefühl von Vertrautheit hat. Das ist ein bisschen zu einfach, hier hätte sich eine deutlichere Auslotung und vor allem die bessere Ausarbeitung der Emotionen sehr angeboten.
Davon einmal abgesehen bietet „Engelsnacht“ aber eine Menge Spannung, wenn auch überwiegend ohne Action. Vom Feuer und dem Endkampf einmal abgesehen gibt es da nichts, die Geschichte ist eher ruhig, dabei aber niemals langweilig.
Bei den Figuren ist alles an unterschiedlichen Charakteren vorhanden, was man aus anderen Highschool- und Internatsbüchern so kennt: die nette Freundin, die Zicke, der verschlossene Junge, der Draufgänger - um nur einige zu nennen. Ein jeder hat eines oder mehrere Probleme. Das lockert das Buch aber zusätzlich auf, obwohl sich die Handlung ansonsten stark auf Luce konzentriert.
Das Ende überrascht, da es mit einem ziemlichen Schocker endet.