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Mit "Das Geheimnis des Blauen Vorhangs" startet der
Splitter Verlag seine vierteilige Reihe um eine Gruppe pfiffiger Spürnasen, die Sherlock Holmes bei der Lösung seiner Fälle behilflich sind und obendrein auch selbst ein ums andere Mal in haarsträubende Abenteuer schliddern.
Nachdem Tom, Billy und Charlie ihren aktuellen Fall für Sherlock Holmes abgeschlossen haben, wollen sie ein wenig ausspannen und das verdiente Geld verprassen. Daraus wird jedoch nichts. Als Black Tom, der irische Anführer des Teams, seine Angebetete, das Blumenmädchen Betty, besucht, wird diese vor seinen Augen entführt. Jede Hilfe kommt zu spät und die Kutsche mit dem Mädchen verschwindet im dichten Gedränge zwischen den anderen Fuhrwerken.
Natürlich ist klar, dass die Freunde nicht aufgeben und so stellen sie schon bald selbst Ermittlungen an. Dabei werden sie mit alten Bekannten, einem neuen Mitglied in ihrem Team und Gegnern aus einem früheren Fall von Sherlock Holmes konfrontiert. Doch kommen sie noch rechtzeitig, um Betty zu retten oder wird das Geheimnis des blauen Vorhangs zum Verhängnis für das Blumenmädchen?
Bereits 2009 startete die Reihe um die Freunde aus der Bakerstreet in Frankreich und nun ist es auch in Deutschland soweit. Und es sind keine Unbekannten, die für das Comic verantwortlich zeichnen.
Jean-Blaise Djian (Die Kapuzinerschule, Splitter; Der große Tote; Ehapa) und Olivier Legrand (La Tombelle, Proust; Parabellum, Proust) sind für den Text zuständig. Entsprechend der kindlichen Protagonisten, ist auch die Sprache recht einfach gehalten und betont so das Setting. Für Farben und Zeichnungen ist David Etien verantwortlich. Der junge Künstler blickt bisher auf ein kurzes Portfolio zurück, was sich jedoch hoffentlich bald ändert. Die Zeichnungen bestechen durch eine Vielfalt an Details und bei Schattierungen wie Farbgebungen dominieren die hellen und warmen Töne. Untypisch für eine Geschichte im viktorianischen London, doch sehr passend zu einem Comic, in dem Kinder die Protagonisten sind. Es wird gänzlich auf die üblichen Klischees wie Nebel, Regen und düstere Farbtöne verzichtet.
Die Geschichte selbst ist recht einfach gehalten und bietet kaum Twists oder Überraschungen. Der Krimi-Plot entwickelt sich sehr geradlinig und es ist kaum detektivischer Einsatz notwendig. Die Hinweise auf den Verbleib des Blumenmädchens ergeben sich primär aus der Schilderung von Zeugen, Dieben und anderen Halunken. Der Leser vermisst die erforderliche Kombinationsgabe, die für einen Jugendkrimi, der im Umfeld von Sherlock Holmes angesiedelt ist, doch eigentlich selbstverständlich sein sollte. So plätschert die Geschichte ein wenig vor sich hin und lebt von den chaotischen Situationen, in die sich die Freunde beständig manövrieren. Es bleibt zu hoffen, dass im zweiten Teil der Reihe mehr wert auf das jeweilige Rätsel gelegt wird.
Fazit:
Herausragend gute Zeichnung, passende Kolorierung und gute Texte, machen den ersten Teil um die Bakerstreet-Freunde lesenswert. Die Geschichte selbst macht zwar Spaß, bietet jedoch kaum Überraschungen oder Twists. Bei der Zielgruppe handelt es sich natürlich um jüngere Leser, doch ein wenig mehr Anspruch wäre hier nicht verkehrt gewesen.
Vorschau/Leseprobe auf der Seite des Splitter-Verlags:Splitter-Verlag