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Noch immer kann Sofia nicht glauben, dass dieses kleine Wunder gerade ihr widerfahren ist! Sofia ist mit ihren 13 Jahren eigentlich schon viel zu alt, um noch auf eine Adoption hoffen zu können, und doch ist es passiert: Ein alter Freund ihres schon vor Jahren verstorbenen Vaters steht plötzlich vor der Tür des tristen Waisenhauses, das bis jetzt Sofias ganze Welt war. Bis zuletzt kann Sofia kaum glauben, dass Professor Georg Schlafen sie wirklich mitnehmen will, kennt sie doch bis jetzt nur Ablehnung und Ignoranz, da sie einfach anders als die anderen Kinder ist. Nur in ihren Träumen, in denen sie immer wieder von einer weißen Stadt hoch über den Wolken träumt, konnte sie der grauen Realität entkommen. Doch in dem abgelegenen Haus des Professors hat Sofia nun ein eigenes Zimmer, eigene neue Kleidung und der Professor persönlich unterrichtet sie.
Doch Sofia wird den Verdacht nicht los, dass ihr Georg Schlafen etwas verheimlicht. Als jemand in das Waisenhaus einbricht, in dem sie noch kurz zuvor gelebt hat, wird der Professor sichtlich nervös und Sofia darf das Haus nicht mehr verlassen. Doch lange hält die Mauer des Schweigens nicht. Sofia erfährt, dass sie Trägerin eines uralten Erbes ist: die Seele eines Drachen. Vor Jahrhunderten gaben die Drachen ihr eigenes Leben, um ihrem Erzfeind, dem Lindwurm Nidhoggr, Einhalt zu gebieten und ihn tief unter die Erde zu verbannen. Um nicht gänzlich aus der Welt der Menschen zu verschwinden, nahmen ausgewählte Menschen die Seelen ihrer Drachengefährten auf, um sie durch ihre Nachkommen durch die Zeit hindurch zu bewahren für den Zeitpunkt, dass Nidhoggr erneut über die Welt herfällt. Und nun ist es an Sofia und den anderen Drachenträgern, sich dem erwachenden Nidhoggr entgegen zu stellen. Doch ihre Gaben schlummern noch in ihnen und Nidhoggr wird von Tag zu Tag stärker – ein Wettlauf mit der Zeit beginnt …
Mit "Thubans Vermächtnis" hält man den Auftakt der neuesten Reihe von Licia Troisi in Händen, die den Titel "Drachenschwester" trägt. Nach ihre letzten Romanserien, die alle in einer eigenen Fantasy-Welt gespielt haben, kehrt die Autorin zurück in die reale Welt – und dafür hat sie sich nicht irgendeine Stadt ausgesucht, sondern Rom, an sich schon eine Stadt voller Geschichte. Doch das hat der Autorin noch nicht gereicht – "Thubans Vermächtnis" hat seine eigene Geschichte, eine Zeit, in der Drachen und Menschen Seite an Seite lebten und kämpften gegen die Lindwürmer, allen voran Nidhoggr, dem gefährlichsten von ihnen. Diese Zeiten sind in der Gegenwart in Vergessenheit geraten, doch da Nidhoggr nicht vollständig besiegt wurde, ist die Zeit nahe, dass er erneut über die Welt herfällt.
Doch auch die Drachen haben vorgesorgt, sich in den Seelen von Menschen verborgen und nun ist die Zeit des Erwachens. Licia Troisi macht es ihren Charakteren aber nicht leicht, die Drachenträger wissen meist nichts von ihrem Erbe und die Diener Nidhoggrs sind ihnen zumindest in diesem ersten Band ständig voraus, was dafür sorgt, dass eine ständige Spannung aufrecht erhalten bleibt, da man nie weiß, was als nächstes passiert und ob die Heldencharaktere ihren Feinden etwas entgegenzusetzen haben. Aber zum Glück ist Troisi eine Autorin, die ein Happy End bevorzugt, und selbst wenn man bis zum Ende das eine oder andere Opfer bringen muss, endet auch "Thubans Vermächtnis" mit dem sprichwörtlichen Silberstreif am Horizont.
"Thubans Vermächtnis" ist damit ein solider Auftakt mit einer Storyline, die Lust auf mehr macht und von der man gespannt sein darf, was Licia Troisi daraus macht.
Einen
Blick in "Thubans Vermächtnis" kann man auf der Verlagsseite werfen.