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Durch einen Telefonanruf erfährt Beatrice, dass ihre Schwester Tess spurlos verschwunden ist. Sofort macht sie sich auf den Weg nach London, um ihrer Mutter beizustehen und Tess zu suchen. Tage später wird die einundzwanzigjährige Kunststudentin mit aufgeschnittenen Armen in einem öffentlichen Toilettenhäuschen im Hyde-Park tot aufgefunden. Für die ermittelnden Beamten ist schnell klar, dass es sich hier um den Selbstmord einer jungen Mutter handelt, die über den Tod ihres Babys nicht hinweg gekommen ist. Denn während Beatrice in New York zur Abteilungsleiterin befördert wurde, hatte Tess in einem Londoner Krankenhaus einen toten Sohn zur Welt gebracht. Doch Beatrice kann und will nicht glauben, dass ihre lebenslustige Schwester sich das Leben genommen hat.
Von Mißtrauen und Verzweiflung getrieben, beginnt Beatrice auf eigene Faust zu ermitteln, befragt Freunde und Mitstudenten, spricht mit dem Vermieter und lässt sich von der Polizei den Obduktionsbericht aushändigen. Nach und nach taucht sie immer tiefer in das Leben ihrer Schwester ein und muss feststellen, dass diese nicht nur von einem Unbekannten bedroht wurde, sondern dass ihr Körper zum Zeitpunkt des Todes mit starken Beruhigungsmitteln und Halluzinogenen voll gepumpt war. Während Beatrice verschiedenen Spuren nachgeht und den Kreis der möglichen Täter immer mehr eingrenzt, unterläuft ihr ein folgenschwerer Fehler. Eine Unachtsamkeit, die sie direkt in die Arme des Mörders treibt. Wird auch ihr Tod wie ein Selbstmord aussehen?
"Liebste Tess" ist ein Thriller, der unter die Haut geht. In Briefform geschrieben, beleuchtet er das Leben zweier ungleicher Schwestern, die trotz räumlicher Trennung, ständigen Kontakt miteinander pflegen. Während Beatrice in geordneten Verhältnissen lebt und schon bald ihrem Freund in New York das Ja-Wort geben wird, tingelt Tess als Kunststudentin durch London und erwartet ein Kind von einem verheirateten Mann. Doch plötzlich ist Tess tot und Beatrice Leben gerät aus den Fugen. Von Schuldgefühlen geplagt und um Antworten ringend, begibt sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Ein langer Weg, der nicht nur Beatrice an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringt, sondern auch die Menschen, die sie lieben.
Aber nicht nur die Auseinandersetzung einer jungen Frau mit dem Tod ihrer Schwester steht im Focus des Geschehens, auch die schrittweise Aufdeckung ungeheurer Machenschaften und skrupelloser Intrigen. So erlebt der Hörer eine Geschichte voller Grausamkeit und Liebe. Eine Erzählung, die erst ihr Ende findet, nachdem sie den Beweis angetreten hat, dass der Mensch in der Lage ist, sich selbst zu vernichten.
Gelesen wird das packende Erstlingswerk der Autorin Rosamund Lupton von der Film- und Theaterschauspielerin Daniela Wutte. Einer Sprecherin, die es wunderbar versteht, die Stimmungen und Gefühle der trauernden, aber auch wütenden Beatrice lebensecht zu verkörpern. Mit ihrer einfühlsamen und wandlungsfähigen Stimme lässt sie die grausamen Ereignisse Revue passieren, die zum Tode einer jungen Mutter und ihrem Kind führten.
Fazit:
"Liebste Tess" ist ein ungewöhnlich ergreifender Thriller, der als Kombination von Krimi und Drama gut funktioniert. Das Erstlingswerk einer Londoner Autorin, von der es hoffentlich bald mehr zu Hören gibt.
Hinweis:
Das Hörbuch liegt in Form von 10 Audio-CDs und einer DAISY-MP3-CD
vor.
Eine Hörprobe gibt es auf der Verlags-Website.