Gesamt |
|
Aufmachung | |
Bedienung | |
Bildqualität | |
Extras | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Ton | |
Rift Valley - eine Landschaft, die sich über mehr als 6000 Kilometer vom Tal des Jordans über das Rote Meer, Äthiopien und Ostafrika bis hin nach Mosambik zieht. Die inneren Kräfte der Erde und die Kontinentaldrift prägten diese außerordentliche Landschaft und tun dies bis heute. Aktive Vulkane und brodelnde Lavaseen lassen Teile des Valleys nicht ruhen, tragen aktiv zur Gestaltung des Landstrichs und der Natur bei.
Die vom österreichischen Fernsehen produzierte Dokumentation gliedert sich in drei Teile à 50 Minuten und entstand in Kooperation mit einigen anderen namhaften Studios, wie dem WDR, Arte, NDR Naturfilm und dem National Geographic Channel.
Teil 1: Im Paradies der TiereDieser erste Teil der Dokumentation widmet sich der Serengeti, die jedem Liebhaber von Naturfilmen bestens bekannt sein dürfte. Das Rift Valley teilt sich im südlichen Teil in zwei "Arme", der östliche verläuft direkt durch die Grassteppe. Hier in Ostafrika befindet sich der Lebensraum von unzähligen Tieren, die für viele den gesamten afrikanischen Kontinent symbolisieren. Bilder, die drei Geparden bei der gemeinschaftlichen Jagd auf Antilopen und Warzenschweine zeigen, sind bisher einzigartig. Gleiches gilt für die Aufnahmen, die eine Meute Hyänen bei der Jagd auf einen jungen Geparden zeigt.
Teil 2: Von Sodaseen und BinnenmeerenWeiter im Westen unterscheidet sich die Landschaft stark von der im ersten Teil gezeigten. Durch den Tanjanijkasee, der mit über 670 Kilomentern Länge und 1470 Metern Tiefe als längster und zweittiefster See der Erde gilt, und durch die vielen weiteren Seen ist das Land fruchtbarer, es gibt sogar Regenwaldzonen. Nur 200 Kilometer weiter allerdings ist die Gegend wieder sehr trocken und die Tiere sammeln sich an den wenigen Wasserstellen - Saison für die Räuber ...
Teil 3: Vom Höllenfeuer ins Heilige LandVon Äthiopien bis nach Israel erstreckt sich das nördliche Rift Valley. Im südlichen Teil treffen drei Kontinentalplatten aufeinander, in diesem Teil des Valley ist das Land ständig in Bewegung. Vulkanseen brodeln Tag für Tag und Lava formt die Landschaften immer wieder neu.
Im nördlichen Teil des Rift Valley befindet sich allerdings auch der Turkanasee. Diese Gegend wird als Wiege der Menschheit bezeichnet, die Dokumentation berichtet in diesem dritten Teil auch über die Arbeit der aus einer berühmten Forscherfamilie stammenden Paläoanthropologin Louise Leakey.
Geradezu atemberaubend sind die Bilder, die dem Zuschauer mit dieser hochwertigen Dokumentationsreihe geboten werden. Schon zu Beginn der ersten Folge schlägt einen die Produktion mit glasklaren Luftaufnahmen, die nahezu dreidimensional wirken, in den Bann. Sogar auf den Helikopter- oder Flugzeugschatten wurde geachtet, er ist auf keiner Aufnahme zu sehen, auch hat der Zuschauer nie den Eindruck, die Tierwelt wäre durch die Aufnahmen in irgendeiner Weise gestört worden. Flüchtende Wildtierherden, aufgescheucht durch laute Propellermaschinen, wie es besonders bei älteren Produktionen häufig zu beobachten ist, sind hier nicht zu sehen. Insgesamt strahlt die Dokureihe einen hohen Respekt vor der Natürlichkeit und den Bewohnern des Rift Valley aus - sowohl vor den Menschen als auch vor den Tieren.
Einige der Aufnahmen sind erstmalig gelungen und nun veröffentlicht, darunter die gemeinschaftliche Jagd von Geparden und die bisher noch nie gefilmten Sanje-Mangaben-Affen. Somit bieten die 150 Minuten Naturfilm auch für den bereits versierten Dokumentationsfreund Neues. Inhaltlich hätte aus dem Material sicher noch mehr herausgeholt werden können, das in Augenschein genommene Gebiet ist schließlich riesig. So bleibt beispielsweise im Unklaren, warum es in der äthiopischen Stadt Harar die Tradition des Hyänenmanns gibt, der Nacht für Nacht die Hyänen mit der Hand füttert.
Neben den beeindruckenden Aufnahmen sind die Episoden mit einem sehr gut abgestimmten Soundtrack untermalt, der in Erzählerpausen sogar die Rolle dessen übernehmen kann - so gut passt er sich ins Bild ein und kann praktisch ohne Worte die gezeigten Bilder begleiten. Phasen, in denen nur natürliche Sounds zu hören sind, gibt es ebenfalls - insgesamt sind alle Elemente perfekt aufeinander abgestimmt. Dass der in DTS-HD 5.1 daherkommende Sound keine Wünsche offen lässt, sollte keine Überraschung sein. Leider gibt es auf der Blu-ray Disc keinerlei Specials, kein Making-Of und keine Kapitelübersicht. Lediglich die Vorschau auf sechs weitere Dokumentation aus dem Hause
polyband findet sich im Menü. Sehr schade, denn ein Blick hinter die Kulissen dieser außerordentlichen Dokureihe hätte sich sicherlich gelohnt.
"Great Rift - Der große Graben" ist eine lohnenswerte Anschaffung und mit dem Preis von unter 20 Euro für eine Blu-ray Disc auch ein qualitativ hochwertiges und zugleich ansprechendes Geschenk, das der ganzen Familie Freude bereiten kann.
[flvplayer]GreatRift[/flvplayer]