Im September 2008 erschien ein Buch, in dem viele Fotografen der fotocommunity, einer der bekanntesten Communities für Fotografen in Deutschland, ihre Arbeit und ihre Methoden vorstellten. Zwei Jahre später gibt es nun den Nachfolgeband, der wieder Fotografen, die zumeist nicht professionell dieser Tätigkeit nachgehen, eine Plattform bietet, andere über ihre Schultern schauen zu lassen.

Auf rund 30 Seiten beschreiben die jeweiligen Fotografen - alles Mitglieder der fotocommunity - die Geheimnisse ihres persönlichen Lieblingsbereiches. Dabei ist eine große Vielfalt vertreten. Den Anfang macht die klassische Portraitfotografie, dann folgen Landschafts- und Makrofotografie. Ein weiteres Thema ist die Aktfotografie, bevor das Thema Monochrome Fine Art genauer beleuchtet wird. Die Tierfotografie darf nicht fehlen, mit Available Light wurde ein weiteres spannendes Thema aufgenommen. Sportfotografie ist ebenso vertreten wie das neuere und sehr spannende Thema Street- und Reisefotografie. Architekturfotografie ist das letzte mehr oder weniger klassische Thema, bevor es übergeht zu Digiart und den allgemeinen erklärenden Kapiteln Bildgestaltung, Fotoprojekte und Wohnzimmerstudio. Ein Kapitel über die Autoren und ein Index runden das Buch ab, während die beiliegende DVD dazu einlädt, sich weiter mit Bildern zu beschäftigen.

Das Wichtigste an diesem Buch sind unbestreitbar die Bilder. Zwar sind auch die Texte größtenteils gut geschrieben und vermögen es, dem Leser so manches näher zu bringen, aber von den Bildern wird man das meiste für eigene Unternehmungen mitnehmen können. Hierbei wurden Bilder ausgewählt, die zum größten Teil bereits in der fotocommunity zu sehen waren, hier allerdings versehen mit Kameramodell, -einstellungen und einem erklärenden Text des Fotografen - etwas, was man in der Community selbst eher selten finden wird. Hier zeigt sich deutlich, dass das Buch aus verschiedenen Federn stammt. Während der eine wirklich detailliert berichtet, wie ihm das Bild gelungen ist, hält der andere sich sehr damit zurück, seine Geheimnisse zu verraten. Das mag verständlich sein, erschwert aber das Begreifen und Lernen ungemein. Aber zum Glück sind nur die wenigsten Autoren im Buch von dieser falschen Eitelkeit betroffen.

Auch beim Einsatz digitaler Nachbearbeitung unterscheiden sich die Kapitel extrem voneinander. Während es bei dem einen unerlässlich ist (Monochrome Fine Art), verzichtet ein anderer bewusst weitgehend auf dieses Hilfsmittel (Aktfotografie). Die Begründung liefern die Fotografen meist direkt mit, auch eine Anleitung, wie die Bearbeitung stattfand, gibt es meist in kurzen Sätzen.
Die Bilder sind vielfältig im Text eingestreut, oft sind mehr Bilder als Text auf den Seiten, was auch absolut notwendig und richtig ist. So kann man direkt sehen, wie sich die Beschreibungen des Fotografen im Bild wiederfinden und wie verschiedene Posten, Blickwinkel oder Bearbeitungstechniken wirken.

Das Buch ist für einen Einsteiger in die Fotografie eine gute Hilfestellung. Hier kann man in die verschiedensten Themen hineinschnuppern, erhält genug Tipps, um alles selbst auszuprobieren und sich dann selbst für sein persönliches Fachgebiet zu entscheiden. Jemand, der schon länger fotografiert, wird mit diesem Buch nicht mehr viel lernen können, es geht in allen Kapiteln mehr um Grundlagen als um die Perfektionierung.