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Onkel Titus soll im Auftrag des Bürgermeisters die alte Uhr aus dem Rathaus ausbauen, doch auf dem Weg dorthin werden die drei Nachwuchsdetektive und Titus Jonas in einen wahren Goldrausch gezogen. Im Laden von Porter taucht ein merkwürdiger Mann aus den Bergen auf, der seinen Einkauf mit Gold bezahlen will. Die Bewohner der Stadt sind nun im Goldfieber und fahren hoch in die Magic Mountains, wo das Gold gefunden wurde, und beginnen zu schürfen. Justus, Peter, Bob und Onkel Titus machen sich ebenfalls auf den Weg - und tatsächlich finden auch die drei Detektive etwas Gold. Haben die drei nun ausgesorgt oder ist an der Sache doch etwas faul?
"Fluch des Goldes" ist die elfte Folge der Serie und zeichnet sich insbesondere durch Kurzweiligkeit und einer gehörigen Portion unlogischer Handlung aus.
Die Juniordetektive kämpfen wieder einmal mit den altbekannten Problemen der Serie. Bei einer Spielzeit von etwas über siebzig Minuten finden sich wieder unzählige Füllsequenzen, welche das Hörspiel in keinster Weise bereichern. So zum Beispiel der Einstieg in das Abenteuer, bei dem Onkel Titus einen Lotteriegewinn feiert, was zu allerlei "Action" führt. Ulf Blanck, welcher die Buchvorlage schrieb und auch selbst umsetzt, verpasst es erneut, die Geschichte vernünftig zu kürzen.
Die Handlung bietet an sich eine gelungene Unterhaltung für die Zielgruppe und den jungen Hörern fällt die wackelige Konstruktion der Geschichte auch nicht weiter auf, beziehungsweise die Juniorhörer sind viel zu sehr damit beschäftigt mitzuraten, um zu bemerken, wie simpel die Lösung doch ist.
Hier setzt auch der stärkste Kritikpunkt bei dieser Folge an: Die Charaktere verhalten sich auffällig naiv und blauäugig. Dass die Handlung der Kids sich seit Beginn etwas von ihren älteren Egos unterscheidet, ist gewollt und gut so, aber Onkel Titus als gestandenen Geschäftsmann mittleren Alters so handeln zu lassen, ist beinahe eine Frechheit. Dass selbst der kleine Justus dem Goldrausch skeptischer gegenübersteht als sein Onkel, wirft kein gutes Licht auf diese Umsetzung (von der Idee, dass der Onkel eine Hypothek auf das Haus und den Wertstoffhandel aufnehmen will, um sich 500 Dollar zu besorgen, mal ganz abgesehen.)
Solche absolut skurrilen Szenen ziehen sich leider durch das gesamte Hörspiel. Die Jungen überqueren einen Fluss, indem sich diesen halbnackt durchschwimmen und dabei Stöcke mit ihren Kleidern aus dem Wasser hochhalten - Hörspiele müssen nicht realistisch sein, aber zumindest in sich etwas schlüssig.
Positiv hingegen ist die Sprecherleistung zu bewerten. Bis auf die Doppelrolle von Douglas Welbat, welcher nur durch brummiges Genuschel auffällt, sind die Stimmen passend und ansprechend. Auch die Musik und die Effekte sind unterstützend zur Atmosphäre eingestreut. Das Booklet bietet neben den Sprecher- und Mitarbeiterlisten eine Menge Werbung für andere Produkte der ???-Kids und einen weiteren "Trick" der Detektive - von Nachahmung sei abgeraten.
Insgesamt ist "Fluch des Goldes" gerade noch Mittelmaß. Die Geschichte wird durch die vielen unlogischen Situationen und Verhaltensmuster zerstückelt. Da fällt es kaum noch ins Gewicht, dass der letzte Tracktitel (wieder einmal) den Fall löst, bevor die CD den Player erreicht hat.