Professor Layton ist der Spielergemeinde des Nintendo DS durch die gleichnamige und extrem beliebte Rätselreihe bereits seit langem ein Begriff. Mit "Professor Layton und die ewige Diva" finden er und sein junger Assistent Luke nun auch ihren Weg auf die große Leinwand. Hier gibt es ein Abenteuer der beiden Helden in Spielfilmlänge zu bestaunen.

Als Professor Layton einen Brief von der Opernsängerin Janice Quatlane bekommt, mit der er früher mal zusammen gearbeitet hat, ist er natürlich sofort zur Stelle. Sie schreibt ihm, dass ihre beste Freundin Melina wieder da sei, was wirklich seltsam ist, da diese einige Zeit zuvor an einer schwerwiegenden Krankheit gestorben ist. Doch nun gibt es ein siebenjähriges Mädchen, das bestimmte Dinge nur wissen kann, wenn es wirklich irgendwie Melina ist. Doch kann das wirklich wahr sein? Layton und Luke wollen diesem Rätsel auf die Spur kommen und fahren zu Janice' großer Opernvorstellung, sie ist nämlich Sängerin. Die Aufführung findet im riesigen "Crown Petone Theater" statt. Am Ende der Vorführung angekommen, passiert jedoch etwas sehr Seltsames: Plötzlich hört man eine Stimme, die den Besuchern sagt, dass sie alle eigentlich nur da sind, um das ewige Leben zu bekommen und einer von ihnen es auch tatsächlich erhalten soll. Es sollen Rätsel gelöst werden und der, der als letzter übrig bleibt, soll der Sieger sein. Schnell erkennen Professor Layton und Luke, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Da aber allen, die mit den Rätseln nicht weiterkommen, der Tod droht, müssen sie sich wohl oder übel dem Willen der unbekannten Stimme beugen und werden so in ein großartiges Abenteuer gezogen, bei dem es um viel mehr geht als ein paar Rätsel. Existiert die Unsterblichkeit wirklich? Und ist Melina wirklich in dem kleinen Mädchen wiedergeboren worden? Und wie können sie dem Wahnsinnigen entkommen, der sie hier gefangen hält? Der englische Gentleman und sein Assistent müssen all ihr Können einsetzen, um diese Fragen zu beantworten.

Natürlich ist ein Film ein gänzlich anderes Medium als ein Computerspiel. Trotzdem ist es den Machern sehr gut gelungen, die Stimmung der Layton-Spiele in diesem Amine umzusetzen. Es wird ein naher Bezug hergestellt, indem Figuren auftauchen, die auch in den Spielen vorkommen, und stellenweise wird sogar die Musik gespielt, die man von der tragbaren DS-Konsole her kennt. So ist ein wunderbar stimmiges Bild entstanden, bei dem sich die unterschiedlichen Medien zu einem Ganzen zusammenfügen.

Die Geschichte mutet zu Anfang noch recht gewöhnlich an, wird aber nach und nach immer mystischer. Es werden alte Legenden erzählt und in Laytons Gegenwart transportiert. Außerdem gibt es eine großartig erdachte Maschine, die etwas für einen Menschen tun kann, was viele von uns sich wünschen würden. Allerdings kann hier nicht zu viel verraten werden, um dem Zuschauer nicht die Spannung zu nehmen.

Das Erscheinungsbild des Films ist ungewöhnlich. Die Figuren sind ganz so, wie man sie aus dem Spiel kennt. Bei der Kolorierung wurde auf Farbverläufe komplett verzichtet und Schatten werden nur sehr sparsam eingesetzt. Auch von der Zeichnung an sich sind sie eher einfach gehalten und die Köpfe sind etwas größer als nötig, was für einen niedlichen Chibi-Charakter sorgt. In den Hintergrundbildern und der gesamten Szenerie, sei es der Himmel oder die riesige Maschine am Ende des Films, wurde dafür umso detailverliebter gearbeitet. Hier sind besonders die Lichtspiele ein wahrer "Augenschmaus". Aber auch die Ohren kommen bei der großartigen, orchestralen Untermalung nicht zu kurz. Das Bild ist bei der Bluray-Disc ausgesprochen scharf und schillert in einer intensiven Farbtiefe. Die deutsche Synchronisation ist gut gelungen und sehr emotional, auch wenn es schade ist, dass ein kleiner Junge, nämlich Luke, mal wieder von einer Frau und nicht wirklich von einem Kind gesprochen wird.

Die Geschichte selbst mag manchen Zuschauern zum Ende hin ein wenig zu verworren und unwahrscheinlich erscheinen, fügt sich aber perfekt in die Welt der zur Zeit beliebten Animes und die japanische Erzählweise ein. Wer bereits stunden- und tagelang mit Professor Layton und Luke an der DS-Konsole Rätsel gelöst hat, wird mit Sicherheit auch an diesem Film Gefallen finden.