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Ein kleiner Ort in Lousiana namens Bon Temps. Hier arbeitet Sookie Stackhouse als Kellnerin in der Bar Merlotte. Eigentlich kann man Sookie durchaus als hübsch bezeichnen: blondes Haar, blaue Augen, straffe Beine, üppiger Busen,Wespentaille - dennoch führt sie ein sehr enthaltsames, für eine Kellnerin durchaus ungewöhnliches Leben.
Sookie hat oft gemeinsam mit der vierfachen Mutter Arlene und Dawn Nachtschicht; so auch heute, als ein Mann die Bar betritt, den Sookie sofort als Vampir erkennt. Zwar gibt es in Shreveport eine Vampirbar, aber ein Vampir in Bon Temps? Gewartet hat Sookie schon lange auf einen von ihnen. Eigentlich bereits, seitdem die Vampire mit synthetischem Blut als Lösung für all ihre Nahrungsprobleme an die Öffentlichkeit getreten sind. Doch ausgerechnet Mack und Denise Rattray setzen sich zu dem Vampir an den Tisch, wobei es offensichtlich scheint, dass der Blutsauger hungrig ist und Denise sich ihm als Alternative zum synthetischen Blut anbietet. Leider weiß Sookie auch, dass die Rattrays Wohnwagenbewohner von der üblen Sorte sind und sogar im Gefängnis saßen - den Grund dafür hatte sie damals nicht erfahren, als sie aus Langeweile in den Köpfen der Rattrays herumgeisterte. Darin liegt nämlich Sookies großes Problem: Sie kann Gedanken lesen. Dazu kommt, dass sich die Gedankenströme ihres Gegenübers noch verstärken, wenn sie jemanden berührt, und mit jemandem intim zu werden, der dabei daran denkt, sich die Haare zu färben oder dass der Hintern von Sookie doch nicht ganz so toll ist, kann einem wirklich die Lust vermiesen.
Als Sookie das nächste Mal Zeit findet sich nach dem Vampir umzusehen, will dieser gerade gemeinsam mit den Rattrays aufbrechen. Noch einmal forscht Sookie im Gedächtnis der beiden und plötzlich erkennt sie: Mack und Denise saßen im Gefängnis, weil sie einen Vampir ausgeblutet haben. Sookie bleibt gerade noch genug Zeit, um mit ihrem Bruder Jason zu reden, der normalerweise eine Motorradkette in seinem Auto liegen hat, welche Sookie nun gut als Waffe gebrauchen könnte. Jason ist natürlich misstrauisch, dass Sookie sich in Schwierigkeiten bringen könnte, aber er lässt sie gewähren, ohne etwas zu unternehmen. Wird Sookie noch rechtzeitig kommen, um den Vampir zu retten?
"Vorübergehend tot" stellt den ersten Band um Sookie Stackhouse dar, eine Kellnerin in einer Welt, in der Vampire fast schon zur Tagesordnung gehören. Leider sind nicht alle den an dem "Vampir-Virus" Erkrankten gegenüber so offen wie Sookie oder die Fangbanger, wie die Vampirgroupies genannt werden.
Charlaine Harris beweist mit diesem Buch ihren Erfindungsreichtum in puncto Fantasy, denn wer außer ihr setzt Vampire in das grelle Licht der Öffentlichkeit und lässt sie mit synthetischem Blut als Nahrungsquelle auf die Menschen los?
Vampirfans werden im ersten Moment etwas verwirrt sein von diesem Buch, ist es doch so ganz anders als übliche Vampirromane. Mancher mag auch befürchten, dass Vampire hier an ihrem Mythos Abstriche machen müssen oder gar etwas albern erscheinen, doch stellt sich diese Befürchtung schnell als unbegründet heraus, obwohl dieses Buch durchaus seine eigene Art an makaberem Humor aufweist.
Ich empfand diesen ersten Band um Sookie als angenehme Abwechslung gegenüber der "gewöhnlichen" Vampirliteratur. Auffällig ist auch hier, dass es eher leichte Literaturkost ist, die aber dennoch nichts an Komplexität fehlen lässt und die noch viel Raum für weitere Bände lässt, wie zum Beispiel den Folgeband "Untot in Dallas". Diesen werde ich mir auf jeden Fall zulegen, um zu sehen, wie Charlaine Harris ihre Idee weiterführt.