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 Spirou & Fantasio, Band 38: Die Angst im Nacken

Serie: Spirou & Fantasio, Band 38
Autoren: Janry, Tome
Übersetzer: Peter Müller
Verlag: Carlsen

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Eigentlich wollen Spirou und Fantasio zu einer Expedition nach Tubut-Chan aufbrechen, um zwei verschollene Wissenschaftler zu suchen. Doch sie sind pleite und können die nötige Ausrüstung nicht bezahlen. Da kommt ihnen Dr. Placebo gerade recht. Der Mann bietet ihnen an, ihre komplette Reise in den Himalaya zu finanzieren. Perfekt, wenn nur der winzige Haken nicht wäre. Der Doktor verlangt im Gegenzug, dass die beiden Abenteurer eine Gruppe Patienten mit auf die gefährliche Reise nehmen. Dr. Placebo hat nämlich die Hoffnung, dass die Männer vom Schluckauf, der sie seit Jahren quält, geheilt werden, wenn sie mit Fantasio und Spirou auf große Fahrt gehen.
Nur sehr widerwillig sagen die beiden Freunde zu. Denn die Patienten des Doktors sind nach Fantasios Meinung komplett verrückt. Wie sollen sie nur mit diesen verschrobenen Gestalten - unter anderem einem Auftragskiller und einem Messerwerfer mit seinem seltsam vermummtem Gehilfen - das "Tal der Verdammten" finden?

Nachdem der Franzose Rob-Vel - bürgerlich Robert Velter - 1938 Spirou kreierte und der Belgier Jijé (Joseph Gillain) Fantasio hinzufügte, beherrschte Franquin Jahrzehnte lang die Geschicke eines der berühmtesten Comic-Team der Welt. Und nachdem die Nachfolger des Belgiers mit abnehmendem Erfolg weitere Alben produzierten, vermochten Tome und Janry (Philippe Vandevelde und Jean-Richard Geurts) die Serie wieder erfolgreicher gestalten.
Ihre Alben 31-44 läuteten die erfolgreichste Periode der Reihe ein. Als das weithin beste Album gilt auch heute noch "Das Tal der Verdammten". Und wer dieses fantastische Abenteuer wirklich genießen will, muss wohl oder übel den ersten Teil dieses Abenteuers durchlesen, wenn man verstehen will, auf welch verschlungenen Pfaden Spirou und Fantasio dieses Tal fanden.

"Wohl oder übel", weil das Album "Die Angst im Nacken" von 1988 weniger gelungen ist. Nicht nur die chaotische Geschichte und der sehr abrupte, wenig überzeugende Schluss des Abenteuers fallen negativ ins Gewicht, auch der berühmte Humor des Duos Tome & Janry zündet nur selten. Die Patienten erscheinen meist nur als Statisten, die Gegner überzeugen zu keiner Zeit und die Überraschungen - man denke nur an den Vermummten - halten sich in Grenzen. Zeichnerisch kann das Abenteuer zwar mithalten, immer wieder sind herrliche Landschaftsbilder zu sehen und Action gibt es fast permanent zu bestaunen, doch die Story wirkt von Anfang an wie in die Länge gestreckt und bemüht. Am Ende weiß man auch warum: Das Ganze ist nur eine mehr oder weniger aufgebauschte Vorgeschichte zum eigentlichen, grandiosen Finale im neununddreißigsten Band.

Wer "Das Tal der Verdammten", einen der besten Bände der Serie "Spirou & Fantasio", lesen möchte, kommt an "Die Angst im Nacken" nicht vorbei. Zwar ist es nur mittelmäßig lustig und hat eher einen wirren Story-Verlauf, doch als Vorgeschichte ist dieses Album unverzichtbar.
Fans gefällt an dieser Neuedition zusätzlich, dass einige Seiten hinzugefügt wurden, in denen über die Autoren und einige Anspielungen in der Geschichte - beispielsweise "Tim in Tibet" von Hergé - berichtet wird.

Stefan Erlemann



Softcover | Erschienen: 1. Januar 2005 | ISBN: 9783551772381 | Originaltitel: La frousse aux trousse | Preis: 9 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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