Anfangs ist es nur ein Gerücht von goldenen Schiffen mit echsenartigen Wesen, die den Kräften der Zauberer von Candacar trotzen und die Welt Gharax angreifen. Doch schnell wird den Bewohnern deutlich, dass es sich bei dem Gerücht nicht nur um ein Seemannsmärchen handelt, sondern die Wesen eine wahrhaftige Bedrohung für diejenigen darstellt, die sich gegen sie wehren. Selbst die mächtigen Zauberer sind wehrlos gegen die Goldéi und so wird Candacar von den echsenhaften Wesen eingenommen.

Um sein Königreich zu schützen, ergibt sich der König von Kathyga den Goldéi und legt seine Waffen nieder. Doch das Rochenland, welches eigentlich auch zu Kathyga gehört, hat seinen eigenen Willen und wird von dem Gesetzlosen Cercinor, den man auch den Unbeugsamen nennt, regiert. Der dort eingesetzte Baron Eldrom ist machtlos gegen ihn, der von den Menschen des Rochenlandes als Retter aus der Unterdrückung verehrt wird. Doch der Baron bekommt Hilfe von den Goldéi und so bringt er den Schrecken über diejenigen, die sich ihm widersetzen. Doch Cercinor und seine Anhänger geben nicht so einfach auf.

Entgegen den Annahmen der Mächtigen scheint es den Goldéi nicht sonderlich um die Macht im Staat zu gehen, denn sie lassen immer nur wenige der Ihren zurück, welche über die eroberten Landstriche regieren und den jeweiligen König oder Baron in ihrer Hand haben. Die restlichen Echsenwesen ziehen gegen die Universitäten, die noch unter der Herrschaft der Magier stehen. Diese beziehen ihre Kräfte aus den Quellen. Die Quellen werden von den Echsen befreit und damit stürzen die Länder ins Chaos, da sowohl Priester und Zauberer als auch Fürsten und Könige ihre Macht auf den Quellen gründen. Doch welches Motiv steht hinter dem Handeln der Goldéi?

Das Kaiserreich Sithar ist noch sehr jung und besteht aus vielen Fürstentümern, welche sich vor wenigen Jahrzehnten zusammengeschlossen haben, um gegen die Versklavung durch Arphat zu kämpfen. Diesen Kampf gewannen sie nach vielen Jahren, doch an den Grenzen zwischen den beiden Ländern herrscht immer noch der Kampf und es bestehen keine diplomatischen Beziehungen zwischen den Reichen. Am Hofe des Kaisers von Sithar trifft sich immer wieder der Silberne Kreis, welcher zusammen mit dem Kaiser Akendor regiert. Doch der Silberne Kreis ist gespalten, denn die beiden Fürsten Scorutar und Binhipar haben den Kreis lange Zeit beherrscht und den Kaiser in seinen Entscheidungen gelenkt. Doch nun wird der Widerstand im Silbernen Kreis größer und gegen den Willen der beiden Fürsten entscheidet sich der Silberne Kreis für den Versuch, sich mit Arphat zu verbünden, um den Goldéi gemeinsam entgegenzutreten. Fürst Baniter tritt die Reise nach Praa an, um der Königin von Arphat diesen Vorschlag zu unterbreiten. Doch auch er weiß, dass bisher kaum ein sitharischer Diplomat in Praa am Leben blieb. Wie wird das Abenteuer für Fürst Baniter ausgehen?

Bevor es mit der eigentlichen Geschichte losgeht, bekommt man in dem Buch einen Überblick über die Kapitel und Personen und eine Karte der Welt Gharax. Damit hat man einen kleinen Überblick, wie die Welt aufgebaut ist. Natürlich kann man am Anfang noch nichts damit anfangen, doch nach wenigen Kapiteln nutzt man diese Karte gerne, um sich ein bisschen daran zu orientieren. Die Personen sind auch wichtig, da die Namen der Hauptpersonen sich zwar schnell einprägen, doch die vielen Namen der Nebenpersonen oftmals einfach nur ein Fragezeichen beim Leser hervorrufen.

Zu Beginn ist es etwas schwierig für den Leser, sich einen Überblick über die Lage des Landes zu verschaffen, da Markolf Hoffmann immer nur kleine Einblicke in die Welt zulässt und die kurzen Ausschnitte nicht zusammenpassen. Doch nach und nach eröffnet sich einem die Welt Gharax und man versteht die Zusammenhänge der einzelnen Passagen. Auch wenn die ausschnitthafte Darstellung verschiedener Szenen zu Beginn des Buches nicht einfach zu verfolgen und zuzuordnen ist, gibt der Autor dem Buch dadurch eine gewisse Würze, indem er die Spannung immer weiter steigert und man unbedingt wissen möchte, wie es denn nun weitergeht.

Markolf Hoffmann beherrscht es, viele verschiedene Handlungsstränge parallel zu beschreiben und verliert darüber hinaus doch nicht den Blick für das Allgemeine. So ist das Hauptaugenmerk nicht auf eine bestimmte Person oder eine bestimmte Kulisse gerichtet, sondern man hat mehrere Personen, mit denen man die Invasion der Goldéi erlebt. Der Autor präsentiert einem die Welt zu Beginn auch nicht auf dem Silbertablett, sondern man erfährt erst nach und nach wie die Welt aufgebaut ist und sie in sich funktioniert.

Während die meisten Fantasybücher von Zwergen, Elfen und Orks erzählen und es dabei meist um den Kampf zwischen Gut und Böse geht, wendet Markolf Hoffmann mit dem ersten Band seiner Serie "Das Zeitalter der Wandlung" den typischen phantastischen Elementen den Rücken zu. Er zeigt, dass der Kampf Gut gegen Böse eine subjektive Empfindung ist und es ganz auf den Standpunkt des Beobachters ankommt, welche Seite man als gut und welche als böse bezeichnet. In Gharax gibt es zwar auch Zauberer, doch gibt es weder Elfen, noch Zwerge oder Orks, sondern selbst erdachte Wesen, welche nicht bereits in jedem zweiten Fantasybuch zu finden sind.

Fazit:
Obwohl der Name Markolf Hoffmann bisher nur wenigen Fantasylesern bekannt ist, sollte man ihn unbedingt im Auge behalten. Er schafft es nicht nur, viele verschiedene Handlungsstränge interessant miteinander zu verknüpfen, sondern bietet dem Leser ein literarisches Meisterwerk. Er beherrscht es, mit der Sprache zu spielen, sodass man den Eindruck bekommt, die deutsche Sprache sei nur für seine Romane geschaffen worden.
Dieses Buch ist anspruchsvoll und gerade am Anfang braucht man ein bisschen, um sich einzulesen, doch es lohnt sich, denn der Autor hat einen deutlichen Bruch mit den klassischen Fantasyelementen vollzogen und bietet dem Leser neue, kreative und phantastische Ideen, welche wundervoll ausgearbeitet eine beeindruckende und spannende Geschichte ergeben.