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 Bring mir den Kopf vom Nikolaus

Ein Weihnachtsmärchen


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Es ist Heiligabend, eigentlich eine Zeit der Besinnung, der Geschenke und vor allem der Familie. Doch ein Mann sitzt alleine in seiner Wohnung und hat den Weihnachtsbaum, die Fernbedienung seines TV-Geräts und alles andere für sich allein. Denn Bernadette, seine Freundin, die Schöne, die Unvergleichliche, die hat ihn verlassen.
Während er noch seinem Kummer nachhängt, klingelt es an der Tür. Er öffnet und sieht sich einer Frau gegenüber, die darum bittet, seine Toilette benutzen zu dürfen. Mit ihr kommt ihr Rentier herein. Nach erledigtem Geschäft stellt sie sich als gute Fee vor, die für den Nikolaus und den Weihnachtsmann (die eineiige Zwillinge sind) arbeitet. Allerdings ist sie eine von jenen Feen, die niedrige Arbeiten erledigen müssen. An die richtig großen Dinge darf sie noch nicht heran. Ihrem Rentier, Herrn Rudi, ergeht es nicht besser. Der würde so gerne den Schlitten ziehen. Stattdessen ist er dafür zuständig zu beglaubigen, was seine Chefin ihm an Wunschformularen vorlegt.
Bei solchen Aussichten kommen dem verlassenen Ich-Erzähler sogleich Ideen: Als Fee müsste sie ihm doch alle Wünsche erfüllen können! Allerdings macht ihn die merkwürdige Frau etwas misstrauisch, besonders, als sie ihm sagt, dass sie ihm keine Million Euro bescheren kann. Dafür soll er sich was vom Pizzadienst wünschen - bitte mit Wein, denn die Fee trinkt gerne. So kommt es zu zwei Wünschen, der eine betrifft eine Bestellung beim italienischen Lieferservice, der andere die Versöhnung mit Bernadette. Tatsächlich klingelt der Pizzabote kurz darauf und sagt, dass die Rechnung schon beglichen sei. Während die Fee sich über den Alkohol hermacht und das Rentier sich am Weihnachtsbaum gütlich tut, klingelt es erneut, und Bernadette steht vor der Tür ...

Der Name des Erzählers wird in der Geschichte nicht genannt, was jedoch nicht weiter stört. Die Handlung ist sehr schräg und durch die Fee und das vermenschlichte Rentier mit einigen Fantasy-Elementen durchsetzt. Humor gibt es auch, allerdings hätten der Titel und das Cover mehr erwarten lassen. Viele Wendungen der Geschichten sind vorhersehbar. Die Fee ist eine Alkoholikerin: Entsprechend geht bei ihren Wunscherfüllungen dann auch etwas schief. Das ist abzusehen und somit keine große Überraschung. Die betrunkene Fee kommt oftmals eher lächerlich als wirklich lustig rüber. Die männliche Hauptfigur lässt sich teilweise zu sehr hängen und ist trotz seiner Skepsis reichlich naiv dargestellt. Auch das Ende enttäuscht ziemlich, zumal einige Fragen offen bleiben.
Dafür gibt es allerdings einige ungewöhnliche Ideen, wie zum Beispiel das Rentier Herr Rudi, das auf einer Rentierschule war, dort lesen gelernt hat und sich so gerne zu einem Rentier hocharbeiten würde, das den Schlitten des Weihnachtsmanns ziehen darf.
Vorgelesen wird die Geschichte sehr gut, der Sprecher hat eine angenehme Stimme. Das macht dieses Hörbuch zu einer kurzweiligen Geschichte, die gut beim Plätzchenbacken und Dekorieren gehört werden kann oder eine nicht zu lange Autofahrt unterhaltsamer gestaltet.

Eine Hörprobe gibt es auf der Verlagsseite.

Maren Frank



CD | CD-Anzahl: 2 | Erschienen: 24. August 2010 | ISBN: 978-3821863375 | Laufzeit: 82 Minuten | Preis: 14,95 Euro | Sprache: Deutsch

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