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Hauptfigur der Reihe "Comanche" ist der tapfere Cowboy Red Dust, der anfangs zwar ohne Pferd, aber mit einer flinken Hand durch den Wilden Westen reist. Im sechsten Band arbeitet Red Dust in der Stadt als Sheriff und lernt in dieser Funktion den Fotografen Dan Stuart kennen, der ihn einige Nerven kostet. Stuart ist aber schon schnell Reds kleinstes Problem, denn der Indianer Einsames Feuer geht erneut auf blutigen Kriegspfad. Kann Red Dust verhindern, dass es zu einem allgemeinen Krieg zwischen Armee und Indianer kommt? Ist Mondflecken wirklich ein Verräter? Ein Kampf auf Leben und Tod entbrennt ...
Im sechsten Comanche-Band "Rote Rebellen" ist wie bei allen Bänden das Cover hinten als Kunstdruck enthalten. Als Bonus-Material ist Gregs Biografie der Jahre 1931-1966 enthalten.
Die Western-Comic-Serie "Comanche" wurde 1969 von Greg (Michel Régnier) und Hermann (Hermann Huppen) für das Comic-Magazin Tintin kreiert und gilt als Klassiker der Western-Comics. Die deutschen Veröffentlichungen stammen noch aus dem zwanzigsten Jahrhundert und waren auf verschiedene Verlage verteilt; außerdem waren bestimmte Stellen zum Leidwesen der Fans retuschiert. Der Splitter Verlag legt nun eine Collector's Edition der Reihe auf, die zehn Bände umfassen wird. Enthalten sind auch Klassiker wie "Red Dust" oder "Die Wölfe von Wyoming" und eine große Anzahl an Skizzen und Illustrationen, die in Deutschland bisher nicht veröffentlicht wurden, außerdem alle Kurzgeschichten und auch die verloren gegangenen Seiten zu "Roter Himmel über Laramie". Die Collector's Edition wird mit einem hochwertigen Schuber gewürdigt. Jedes Album enthält einen Kunstdruck zum Herausnehmen im Großformat. Alle Kurzgeschichten sind im Original abgedruckt, das heißt, die einzelnen Storys sind klar abgegrenzt und jeweils mit einer eigenen Übersicht versehen.
Am Anfang von "Rote Rebellen" sieht Comanche erstaunt, welche Hutmode bei den Damen im Osten Mode ist. Kurz ist erneut der Konflikt "Wilder Westen" wider "Neue Zeit" Thema. Red Dust lernt den Fotografen Dan Stuart kennen, dem keine Aktion zu waghalsig ist, solange sie nur ein gutes Bild bringt.
Aber dann geht es Schlag auf Schlag: Einsames Feuer führt seine Krieger in einen blutigen Feldzug gegen die weißen Siedler und droht, allen Weißen in der Gegend den Tod zu bringen. Mondflecken scheint ihn dabei zu unterstützen und landet im Gefängnis. Die Bewohner von Greenstone Falls müssen sich entscheiden, ob sie ihre Stadt verteidigen, und Red Dust muss dafür sorgen, dass Einsames Feuer nicht einen Feldzug der Armee gegen alle Indianer provozieren kann.
"Rote Rebellen" ist ein spannungs- und actiongeladener Band, zusätzlich gibt es hier die schräge Figur Dan Stuart. Der Kontrast alte gegen neue Zeit bekommt mit Dan Stuart ein neues Gesicht, der schnell merkt, dass der Wilde Westen eigene Werte hat. Die Indianer werden weiterhin erfreulich differenziert behandelt. Die Rückkehr von Einsames Feuer ist eher Western-Standard, dank Dan Stuart hat der Band aber seinen eigenen Wert.
Die Biografie Gregs ist dann für den Fan interessant und enthält auch ein paar Abbildungen.
Wer Western-Comics auch nur ein wenig mag, kommt an "Comanche" einfach nicht vorbei. Die Collector's Edition ist wirklich liebevoll und nobel gemacht und verdient ihren Namen. Auch wer die alten Ausgaben hat, sollte über einen Kauf nachdenken. Inhalt und Aufmachung können selbst Comic-Fans überzeugen, die sich nicht direkt als Western-Fans bezeichnen würden.
Fazit: "Rote Rebellen" ist ein weiterer gelungener Band der
"Comanche"-Reihe. Er bringt ein altes Thema mit einem neuen Thema zusammen, weiß so zu unterhalten und bringt Spannung, ohne den Tiefgang zu vergessen. Für Sammler besteht ohnehin Kaufpflicht und wem die ersten fünf Bände gefallen haben, wird auch von "Rote Rebellen" nicht enttäuscht werden.